Wien – Die römisch-katholische Kirche begrüßt den Beschluss des Heimopferrentengesetzes im Nationalrat. "Es ist ganz im Sinn der Opfer, dass der Staat mit diesem Gesetz Verantwortung übernimmt", sagte Kardinal Christoph Schönborn am Donnerstag gegenüber der "Kathpress". Auch die von Schönborn eingesetzte Opferschutzanwältin Waltraud Klasnic bezeichnete die Maßnahme als "sehr positives Signal".

Der Nationalrat hatte am Mittwoch einstimmig eine monatliche Rente von 300 Euro für misshandelte Heimkinder beschlossen. Schönborn war nicht von Beginn an vom Vorgehen der Regierung begeistert. Den Vorsitzenden der Bischofskonferenz störte besonders, dass es keinerlei Konsultationen mit der Kirche gegeben habe, die aber mitbezahlen solle. Zudem sprach er Anfang April noch von einem "Schnellschuss".

Positiv reagierte laut "Kathpress" auch der St. Pöltener Bischof Klaus Küng, der innerhalb der Bischofskonferenz für diesen Themenbereich zuständig ist: "Das nun beschlossene Gesetz ist ein weiterer bedeutsamer öffentlicher Schritt, um den Opfern von Gewalt und Missbrauch konkret beizustehen, und ein Signal dafür, konsequent die Arbeit zur Aufklärung, Missbrauchsprävention und Bewusstseinsbildung fortzusetzen."

Auch Opferschutzanwältin Klasnic bezeichnete in einer Aussendung den Konsens und die weiteren Verbesserungen im Heimopfergesetz "als ein sehr positives Signal". Es komme auf eine "möglichst unbürokratische Vollziehung des Gesetzes und Hilfestellung für die oft schwer traumatisierten Betroffenen" an. Klasnic hatte im Vorfeld der Beschlussfassung als Expertin an einem Hearing im Parlament teilgenommen. (APA, 27.4.2017)