Im Herbst hat die ganze Familie an einem "Sautanz" teilgenommen. Einer Veranstaltung, bei der ein ganzes Schwein zerlegt wurde, alle angepackt und die Verarbeitungsschritte gemeinsam absolviert haben. Schlachtarbeiter für einen Nachmittag sozusagen. Vieles wurde gleich verkostet, einiges hat man mit nach Hause genommen. Wir haben viel gelernt. Es war spannend zu sehen wie Blutwurst, Grammeln und Presswurst entstanden sind und wie wenig Unverarbeitetes am Ende übrig blieb. Nur noch Knochen!

Etwas ernüchternd war die Feststellung, dass der bei Groß und Klein so beliebte Schweinsbraten für die Mithelfer zu klein war. Das ist genau der Punkt: Fleisch sollte die Beilage zu Gemüsegerichten darstellen und nicht umgekehrt! Dann ist auch eine artgerechte, biologische Tierhaltung möglich. Innereien sind besonders belastet, wenn das Tier nicht artgerecht gehalten wurde, stressigen Bedingungen ausgesetzt war und mit minderwertigem Futter und Antibiotika herangezogen wurde. In dem Fall besser auf tierische Produkte verzichten.

foto: neuensausderküche

Zutaten

350 g Hühnerleber
3 Pfirsiche
150 g Beeren, am besten schwarze Johannisbeeren
1 EL Olivenöl
2 cl roter Portwein
6 Wacholderbeeren gemörsert
6 Zweige Thymian
150 g Spinat

Für das Salat-Dressing:
4 EL Olivenöl
1 Eigelb
1 TL Senf
2 EL Zitronensaft
Salz und Pfeffer

Zubereitung

Backrohr auf 200° Grad vorheizen. Die Hühnerleber waschen und trocken tupfen. Die Pfirsiche waschen und in Spalten schneiden.

Die Leber mit den Beeren und den Pfirsichspalten in eine ofenfeste Form füllen, mit dem Olivenöl und dem Portwein beträufeln. Die Thymianzweige und die gemörserten Wacholderbeeren dazu geben, salzen, pfeffern und mit Alufolie abdecken. Für 20 bis 25 Minuten ins Rohr geben.

Den Spinat waschen und in eine Salatschüssel füllen. Die Zutaten für das Dressing mit dem Stabmixer aufschlagen. Das Dressing über den Salat geben und mischen.

Zu dieser Hühnerleber mit Spinat und Pfirsichen als Hauptmahlzeit (das Rezept reicht für drei Portionen) passen auch Polentaschnitten.

Aus der Sicht der TCM

Menschen sind Allesfresser, in der TCM gibt es keine Verbote, keine strengen Regeln, dafür natürliche Lebensmittel, bekömmliche Zubereitungen und den Vorsatz mit Maß und Ziel zu konsumieren. Ein zu viel an Fleisch fügt dem Körper auch zu viel an Hitze zu, deshalb ist besonders für hitzige Naturen eine große Portion Gemüse hilfreich. In diesem Rezept gleicht der Spinat die wärmende Tendenz der Leber mit Pfirsich aus. Denn gerade im Sommer ist es wichtig, über eine saftige, kühlende Ernährung Flüssigkeiten aufzubauen. (Pascale Neuens, 16.7.2016)