Jerusalem – Nach neuen tödlichen Anschlägen von Palästinensern hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu harte Maßnahmen im besetzten Westjordanland angekündigt. "Wir befinden uns in einem fortgesetzten Kampf gegen Terrorismus", sagte Netanjahu am Sonntag. "Wir setzen verschiedene Mittel ein, darunter aggressive Maßnahmen, die wir in der Vergangenheit nicht verwendet haben."

Er nannte unter anderem eine Blockade des gesamten Gebiets um Hebron, die 700.000 Menschen betreffe. Einwohnern des Dorfes Bani Naim, aus dem mehrere Angreifer stammten, sollten ihre Arbeitsgenehmigungen in Israel entzogen werden. Die Armee werde zwei weitere Brigaden in das Westjordanland verlegen, die dort vor allem Straßen sichern sollten. Die israelischen Siedlungen sollten außerdem weiter gestärkt werden.

Tausende bei Begräbnis

Tausende von Menschen nahmen am Sonntag am Begräbnis eines israelischen Familienvaters teil. Er war am Freitag vor den Augen seiner Kinder getötet worden, als mutmaßlich palästinensische Attentäter das Feuer auf sein Auto eröffneten. Die Mutter wurde bei dem Vorfall nahe Hebron schwer verletzt. Am Donnerstag hatte ein Palästinenser ein israelisches Mädchen in der Nähe von Hebron im Schlaf erstochen.

In den vergangenen neun Monaten sind bei einer Welle palästinensischer Anschläge 35 Israelis getötet worden. Mehr als 220 Palästinenser kamen ums Leben, meist bei ihren eigenen Attacken. (red, APA, 3.7.2016)