Die Donaukanal-Wiese wird nicht verbaut, sagt die Stadt Wien.

Foto: Heribert Corn

Wien – Das Lokal-Großprojekt "Sky and Sand" mit rund 800 Sitzplätzen, das auf einer Grünfläche am Donaukanal nördlich des Otto-Wagner-Schützenhauses entstehen hätte sollen, wird nicht umgesetzt. Der Petitionsausschuss des Wiener Gemeinderats sprach sich einstimmig dafür aus, dass das Gastroprojekt aus Gründen der Denkmalpflege und der Stadtbildgestaltung "nicht genehmigt werden kann". Die Petition "Donaucanale für alle" mit 6.000 Unterschriften wurde damit begründet abgeschlossen.

Die geplante Verbauung der Donaukanal-Wiese hatte zuvor für einen ordentlichen Zwist zwischen den Stadtregierungsparteien gesorgt – DER STANDARD berichtete. Während sich die SPÖ, insbesondere der Bezirksvorsteher des zweiten Bezirks, Karlheinz Hora, klar für das Beach-Club-Projekt aussprach, protestierten nicht nur die Grünen im Bezirk dagegen. "In dieser Stadt regieren Gutachter, die Stadtbildgestaltung entscheidet alles", kritisierte Hora im Juli des Vorjahrs, als sich der Fachbeirat für Stadtplanung und Stadtgestaltung schon gegen das Projekt ausgesprochen hatte.

SPÖ und Grüne auf gemeinsamer Linie

Mittlerweile befinden sich Rot und Grün auf einer Linie. Am Donnerstag gab es eine gemeinsame Aussendung, in der die Erhaltung der Wiese vis-à-vis des Clubs Flex verkündet wurde. Das Spannungsverhältnis zwischen konsumfreier Erholung und Kommerzialisierung ist am Donaukanal ein großes Thema: In den "Leitlinien für die Entwicklung des Donaukanals", die von der Stadtentwicklungskommission erarbeitet wurden, ist die Fläche, auf der "Sky and Sand" geplant war, als Grünfläche ausgewiesen.

Jennifer Kickert, die grüne Vorsitzende des Petitionsausschusses, sagte, dass laut einer Stellungnahme des Bundesdenkmalamts keine "raumgreifenden Installationen" auf der Wiese möglich seien. Die Umsetzung eines redimensionierten, sprich viel kleineren Projekts sei eventuell möglich.

Gastronom Philipp Pracser wollte 3,2 Millionen Euro in "Sky and Sand" investieren und laut Eigenangaben 65 Fixarbeitsplätze schaffen. Auf Anfrage, ob er das Projekt in einer anderen Form weiterverfolge, sagte Pracser: "Kein Kommentar." (David Krutzler, 7.4.2016)