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Tim Sweeney spricht sich für ein offenes Ökosystem bei Windows aus.

Foto: APA/EPA/JOHN G. MABANGLO

Tim Sweeney, Gründer und Präsident von Epic Games, gilt als einer der größten Gegner der derzeitigen Entwicklungen rund um die Universal Windows Platform (UWP) und geschlossene Ökosysteme. In einem Interview kritisiert Sweeney Microsoft trotz dessen Versprechen, Windows offen halten zu wollen, erneut und prangert auch Apples iOS-Monopolstellung an.

Gegen Abschottung

Als Microsoft einige Spiele der UWP veröffentlichte und viel Aufmerksamkeit bekam, sah sich Sweeney in der Pflicht, auch auf die Schattenseite der Neuerung zu verweisen. So warnte er davor, dass Microsoft sich selbst die Schlüssel in die Hände lege, um das eigene Ökosystem zuzusperren, falls viele zu diesem Format wechseln. Sollte es andererseits geöffnet werden, wäre das ein großer Schritt für Windows-Spiele, da die Vorteile dieser Offenheit genutzt und die Verbindungen zwischen Entwicklern und Kunden respektiert werden würden.

Im Vergleich zum Konkurrenten Apple, der auf iOS eher oberflächliche und limitierte Spielerlebnisse anbiete, habe Windows nämlich viel üppigere und größere Angebote. Sweeney nennt hier Spiele wie "League of Legends" und "World of Warcraft", die Software "AutoCAD" oder Microsoft Office. "Die ganze Welt läuft auf Windows", betont er und daher müsse es offen bleiben.

"Apple hatte Freikarte"

Darauf angesprochen, ob dann auch Apple seine Plattform gegenüber anderen aufmachen sollte, meint Sweeney, dass Apple eine Art Freikarte gehabt habe, indem sie ein tolles Gerät entwickelt und durch einen eigenen Store App-Unterstützungen angeboten haben.

Aus heutiger Sicht sei es jedoch ziemlich fragwürdig, ein von derart vielen Usern genutztes Ökosystem zu führen, das keine reibungsfreie Installation von Apps von Drittanbietern oder anderen Quellen als Apple ermöglicht. "Apple sollte das überdenken", wirft Sweeney ein. "Hätten wir am Anfang realisiert, dass es zu einem Ökosystem für Milliarden User werden würde, hätten wir wahrscheinlich eine andere Sicht darauf gehabt".

Befürchtung

Mit der UWP versucht Microsoft zum Apple- und Google-Modell aufzuschließen. Die einheitliche App-Plattform für alle Windows-Geräte soll für Entwickler attraktiver werden, da nun dieselbe Codebasis für Smartphones, Tablets oder Desktop-Computer verwendet werden kann. Die Probleme der letzten Jahre sollen dadurch behoben werden.

Sweeney befürchtet dabei, dass Windows Store-Produkte bevorteilt und Drittanbieter-Plattformen wie "Steam" oder "Good old Games" benachteiligt werden. (fps, 25.3.2016)