Wien – Nachdem es bei der Do-&-Co-Tochter Henry am Zug zu Verletzungen der Arbeitszeitregelung gekommen sein soll und dadurch eine Verwaltungsstrafe von 1,3 Millionen Euro droht, überlegt das Cateringunternehmen den Rückzug von der Versorgung der ÖBB-Züge, berichtete der "Trend" am Donnerstag.

Demnach will Do & Co möglichst schnell raus aus dem Vertrag. Do-&-Co-Gründer Attila Dogudan wird mit den Worten zitiert: "Unter diesen Rahmenbedingungen ist es nicht möglich weiterzumachen. Wenn normales Arbeiten illegal ist, dann muss man es halt bleiben lassen."

Seit Jahren steht der Vorwurf im Raum, dass Henry am Zug die ungarischen Mitarbeiter zu ungarischen Löhnen beschäftigt, obwohl sie zu 80 Prozent außerhalb Ungarns unterwegs sind. Die Bezahlung zu ungarischen Löhnen verstoße gegen die Entsenderichtlinie, kritisiert die Verkehrsgewerkschaft Vida.

Dogudan bemüht den Hausverstand

Das sah Dogudan zuletzt anders: "Wenn die Entsenderichtlinie für das Transportgewerbe so ausgelegt würde, wie die Gewerkschaft das meint, müssten auch Piloten, die über mehrere Länder fliegen, mehreren Kollektivverträgen unterliegen. Dass das nicht sein kann, sagt schon der Hausverstand."

Laut einem "Kurier"-Bericht haben Arbeitsinspektorat und Finanzpolizei bei einer Überprüfung Ende Jänner zahlreiche Übertretungen festgestellt, zudem sollen die Arbeitszeitaufzeichnungen mangelhaft gewesen sein. (APA, 17.3.2016)