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Apple-CEO Tim Cook wird die große Bühne nutzen, um gegen das FBI Stimmung zu machen

Foto: Reuters/Galbraith

Just am 21. März hält Apple also seinen Frühlingsevent ab, wie am Donnerstag bekannt wurde. Das Datum ist kein Zufall: Exakt 24 Stunden später wird sich Apple vor Gericht mit dem FBI messen. Der Streit um das Entsperren eines verschlüsselten iPhones geht in die nächste Runde. Wie berichtet will die US-Justiz Apple dazu verpflichten, ein eigenes Programm zum Entsperren des Smartphones zu entwickeln. Das lehnt Apple ab – mit tatkräftiger Unterstützung der Konkurrenz.

Öffentlichkeit gespalten

Unklar ist, wie die Öffentlichkeit zu Apples Politik steht. Während eine Umfrage des Pew Research Centers unlängst eine knappe Mehrheit von 51 Prozent für die FBI-Position auswies, legen neue Zahlen von Wall Street Journal und NBC andere Schlüsse nahe. In der Umfrage meinten 47 Prozent der Befragten -die relative Mehrheit; dass Apple nicht mit dem FBI kooperieren sollte. Der Streit spitzt sich immer mehr zu: Diese Woche absolvierte US-Justizministerin Loretta Lynch sogar einen Gastauftritt bei Late Night-Talkshowmoderator Stephen Colbert, um für das FBI zu werben.

Riskantes Unterfangen

Apple muss also einiges riskieren: Deshalb wird CEO Tim Cook am 21. März nicht nur über neue iPhones und Apple Watch-Modelle, sondern auch über den Verschlüsselungskrieg sprechen. Apple-Events werden in fast allen namhaften Medien besprochen, gleichzeitig verfolgen Tech-Interessierte die Präsentationsshows über Livestream im Netz. Diese Bühne kann sich Apple nicht entgehen lassen.

Marketing?

Allerdings liegt darin auch ein Risiko: Das US-Justizministerium hatte schon bislang das Argument vertreten, Apples Position sei "reines Marketing". Verknüpft der Konzern seinen Kampf um Privatsphäre zu sehr mit seinen Werbekampagnen, könnten eine ganze Reihe von Sympathisanten verprellt werden. "Das Timing legt die Latte für Cook sehr hoch", schreibt TheVerge, "wenn seine Rede schlecht ankommt, werden wir darüber bald herausfinden." (fsc, 11.3.2016)