Wien – Die Vorsitzende im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Ulrike Rabmer-Koller, drängt auf eine schnellere Umsetzung der Gesundheitsreform. Bei der Eröffnung des Gesundheitswirtschaftskongresses meinte Rabmer-Koller am Mittwoch, dass die Gesundheitsreform zwar gute Ansätze habe. Sie müsse jetzt aber rascher umgesetzt werden.

Die Hauptverbands-Chefin verwies auf das Ziel, bis Ende dieses Jahres ein Prozent der Bevölkerung mit der geplanten neuen Primärversorgung zu erreichen. Derzeit gibt es aber nur ein einziges Primärversorgungszentrum – und zwar in der Wiener Mariahilferstraße, konstatierte Rabmer-Koller, dass die Umsetzung der Reform etwas nachhinke.

Viele Spitäler, die man schließen könnte

Rabmer-Koller betonte das Ziel, den stationären Spitalsbereich zurückzubauen und dafür den Bereich der niedergelassenen Äzte auszubauen. Ihrer Ansicht nach gibt es viele Spitäler, die man schließen könnte. Es werde immer nur in einzelnen Einheiten gedacht, aber nicht für das gesamte System. Sie konstatierte fehlenden Mut, um Veränderungen hier durchzusetzen. Gleichzeitig betonte Rabmer-Koller, dass dabei das Prinzip "Geld folgt Leistung" angewandt werden müsse. Sie unterstrich, mit allen Verantwortlichen, auch mit der Ärztekammer, ein Commitment erreichen zu wollen.

Die Hauptverbands-Chefin gestand zu, dass das Gesundheitssystem relativ teuer sei. Gemessen am Output sei der Mitteleinsatz relativ hoch. Deshalb müsse man den Mut haben, das System auf den Prüfstand zu stellen. Rabmer-Koller will dabei drei Schwerpunkte setzen. Es gehe um eine effizientere Gestaltung der Gesundheitsversorgung und einen effizienteren Einsatz der Mittel. Der Patient müsse wieder in den Mittelpunkt gestellt werden und nicht Institutionen. Und als dritter Punkt müsse wesentlich mehr in die Prävention investiert werden. (APA, 2.3.2016)