New York – Der russische Präsident Wladimir Putin hat den Einsatz von Bodentruppen in Syrien zum jetzigen Zeitpunkt ausgeschlossen. "Russland wird sich an keiner Feldoperation auf dem Territorium von Syrien oder anderen Staaten beteiligen; zumindest gibt es erst einmal keine Pläne", sagte Putin am Sonntag in einem Interview mit mehreren US-Fernsehsendern.

Russland hatte seine militärische Präsenz in Syrien in den vergangenen Wochen deutlich ausgeweitet. Die Regierung in Moskau unterstützt die syrischen Armee mit Kampfflugzeugen, Panzern, Drohnen und anderer Ausrüstung. Medienberichten zufolge ist Präsident Wladimir Putin zugleich zu Luftschlägen gegen den IS bereit.

Russland ist einer der letzten Verbündeten von Syriens Machthaber Bashar al-Assad, der zuletzt militärisch immer stärker in die Defensive geriet. Große Teile seines Landes und des benachbarten Irak sind inzwischen unter Kontrolle der Extremisten-Miliz "Islamischer Staat" (IS). Putin wirbt dafür, Assad im Kampf gegen Terror-Organisationen zu unterstützen. Am heutigen Montag wollen US-Präsident Barack Obama und Putin am Rande der UN-Generalversammlung in New York zu einem Vier-Augen-Gespräch zusammenkommen.

Neue Syrien-Kontaktgruppe

Indes könnte einem Medienbericht zufolge eine neue internationale Syrien-Kontaktgruppe bereits im Oktober tagen. Die russische Nachrichtenagentur RIA zitierte den stellvertretenden Außenminister Michail Bogdanow, der vorgeschlagen habe, dass sich eine Gruppe aus Russland, dem Iran, den USA, Saudi-Arabien, der Türkei und Ägypten im Oktober treffen solle.

An den Gesprächen soll auch der UN-Syriengesandte de Mistura teilnehmen. Dieser hatte vergangene Woche in Genf vorbereitende Gespräche geführt, um die Friedensverhandlungen wiederzubeleben. So traf er die Leiter von vier UN-Arbeitsgruppen zu Syrien. (APA, Reuters 28.9.2015)