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Microsoft-CEO Satya Nadella hat keine Zeit zu verlieren

Foto: Reuters/Redmond

Bing bietet nun Zusatzinfos in Apps

Foto: Microsoft/via Wired

Google dürfte sich momentan ein bisschen über Microsoft ärgern: Denn der Konkurrenz aus Redmond ist es gelungen, ein für Google zentrales Feature ausgerechnet auf Android schneller als dessen Hersteller zu veröffentlichen. Quasi ein Auswärtssieg für Microsoft, das seine Suchmaschinen-App "Bing" für Android generalüberholt hat. Nun bietet der Windows-Konzern mit einem neuen Feature namens "Snapshots" etwas an, das "Google Now on Tap" sehr ähnelt. Das sollte wiederum ein Herzstück der nächsten Android-Generation werden.

Gib mir Kontext

Beide Firmen setzen auf "kontextbasierte Suche". Im Silicon Valley ist das eines der nächsten großen Dinger, auch Apple und – mit Abstrichen – Facebook arbeiten an solchen Systemen. Konkret geht es darum, innerhalb von verschiedenen Apps mit einem Klick zusätzliche Informationen anzuzeigen. Man muss also nicht extra in den Browser gehen und via Google oder Bing suchen, sondern kann den Vorgang direkt in Anwendungen starten.

Funktioniert schon gut

Wired hat "Bing Snapshots" bereits getestet und ist einigermaßen zufrieden: Klar, das System muss erst von Entwicklern in zahlreiche Apps integriert werden, um optimal zu funktionieren. Beispiel Instagram: Mit einem Klick auf Fotos bietet Bing bereits zahlreiche Infos zu geographischen Gegebenheiten an, erkennt etwa die Wüste Gobi. Bing ist allerdings noch nicht in der Lage, bei Fotos von Essen aus Restaurants diese Daten zu erkennen und zu verknüpfen.

Milliarden an Daten

Durch das Feature werde laut Wired aber "jedenfalls Mehrwert generiert". Der Wissensschatz von Bing besteht aus Milliarden an Datensätzen, zwischen denen künftig nun noch mehr Beziehungen geschaffen werden sollen. Davon könnte auch Microsofts digitale Assistentin Cortana profitieren, die etwa Restaurant-Reservierungen vornimmt. Mit der Veröffentlichung der neuen Bing-App für Android hat Microsoft jedenfalls Google bei einem wichtigen Feature überholt. Das heißt allerdings noch lange nichts: Schnelligkeit ist nur die halbe Miete.

Vorsprung

Sobald Google mit Android Marshmallow "Now on Tap" einer breiten Nutzerschaft zur Verfügung stellt, könnten sich das Blatt wenden. Da Google-Dienste auf Android ohnehin omnipräsent sind, kann Google Now beim Abrufen verschiedener Informationen aus dem Vollen schöpfen. Ebenso wird sich zeigen, ob Entwickler lieber mit Google, Microsoft oder beiden zusammenarbeiten. Im Endeffekt könnten so zwei gleichwertige neue Services entstehen, die abwechselnd genutzt werden können. (fsc, 22.8.2015)