London/Wien – Der britische Kultur- und Medienminister John Whittingdale und seine Arbeitsgruppe haben Donnerstag ein erstes Reformpapier für die BBC vorgelegt. Whittingdale sagte etwa bei der Präsentation, langfristiges Ziel sei eine Art Abogebühr für Nutzer statt der Rundfunkgebühren.

Haushaltsabgabe prüfen

Zuvor will der konservative Kulturminister aber andere Modelle zur Finanzierung geprüft wissen – etwa eine reformierte Rundfunkgebühr. Bisher stehen der BBC nur für Radio und TV, nicht aber für zeitversetzten Onlineabruf ihrer Programme Gebühren zu. Auch eine Haushaltsabgabe unabhängig vom Empfang wie in Deutschland und künftig in der Schweiz zählen zu den Optionen.

Schwarzsehen soll strafbar bleiben

Eine weitere Studie zu den BBC-Gebühren ergab übrigens, dass Schwarzsehen nicht entkriminalisiert werden soll, solange Rundfunkgebühren nach dem bestehenden Modell eingehoben werden.

Programme reduzieren

Das Donnerstag präsentierte Papier zur BBC (Download links) stellt das auf neun Fernsehkanäle, zehn nationale Radioprogramme und ein umfassendes Onlineangebot angewachsene Angebot der BBC infrage. Eine Reduzierung der Kanäle und ihrer Inhalte – etwa Kauf-Formate wie "The Voice" – ist zentrales Thema.

BBC Worldwide privatisieren

Das Papier empfiehlt auch, eine Privatisierung von BBC Worldwide zu prüfen – das ist der internationale, kommerziell finanzierte Unternehmensteil der BBC.

Die BBC mobilisierte schon im Vorfeld ein großes Staraufgebot von Daniel Craig bis J.K. Rowling, in einem offenen Brief an Premierminister David Cameron gegen eine Reduzierung des BBC-Angebots zu protestieren. (red, 16.072015)