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Vorsicht beim Aktivieren der iCloud Music Library, der Abgleichmechanismus kann lokale Musiksammlungen durcheinander würfeln.

Foto: Apple

Seit einigen Tagen hat sich Apple mit Apple Music unter die Musikstreaming-Anbieter gemischt. Um auch attraktiv für jene User zu sein, die bislang hauptsächlich auf ihre eigenen, lokalen Musiksammlungen setzen, gibt es die iCloud Music Library. Sie ermöglicht es, das zum Streamen verfügbare Angebot mit den Liedern auf der eigenen Festplatte abzugleichen und fehlende Teile hochzuladen und somit wertvollen Speicherplatz auf Mobilgeräten zu sparen.

Ein an und für sich sinnvolles Feature, das jedoch noch unter Kinderkrankheiten leiden dürfte – denn zahlreiche Nutzer beschweren sich darüber, dass die Funktion ihre Musiksammlungen zerstört hätte.

Ersetzte Songs

Für den Abgleich eingesetzt wird, so beschreibt es The Verge, eine adaptierte und unbenannte Version von iTunes Match, das schon länger als Sorgenkind gilt. Ein bekanntes Problem ist etwa, dass es vorkommt, dass der Service einen Song mit expliziten Textinhalen mit einer zensierten Variante ersetzt, auch wenn sich die Lage in dieser Hinsicht verbessert haben soll.

Weitere Beschwerden betreffen den Umstand, dass aus manchen Alben nur einzelne Songs hochgeladen werden. Außerdem werden des Öfteren auch Mono-Aufnahmen mit Stereo-Varianten ersetzt, falsche Album-Coverbilder genutzt und Songs doppelt eingetragen. Google Play Music bietet eine ähnliche Abgleich-Funktion, die man als Nutzer allerdings manuell "overrulen" und festlegen kann, welche Dateien zur Konservierung hochgeladen werden sollen. Bei Apple Music fehlt die Korrekturoption, was das Aktivieren der Cloud Library zu einer Art Glücksspiel macht.

Kunden verärgert

In den Apple-Foren zeigen sicht mittlerweile einige User frustriert darüber, dass die Cloudanbindung Chaos in ihren Sammlungen gestiftet hat. Dabei geht es vor allem bei Leuten mit größeren Song-Bibliotheken mitunter um zahlreiche Stunden an Arbeit, die es benötigt, alles wieder in Ordnung zu bringen.

Wer also über viel Musik auf der eigenen Festplatte verfügt, sollte eventuell abwarten, bis Apple den Abgleichmechanismus verbessert hat. Wer keine lokale Sammlung hat und ausschließlich streamt, braucht sich über dieses Problem wiederum keine Gedanken machen. (gpi, 06.07.2015)