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FBI Director James Comey will Hintertüren in Verschlüsselungssoftware.

Foto: Evan Vucci / AP

Da mögen Sicherheitsexperten noch so oft auf die damit verbundenen Risiken hinweisen: Immer öfter fordern Geheimdienste derzeit Hintertüren für Verschlüsselungssoftware. Besonders intensiv wird die Diskussion in den USA geführt, wo sich vor allem das FBI zum Gegner von Verschlüsselung aufgeschwungen hat. Diese würde Geheimdienste erblinden lassen, und so die nationale Sicherheit gefährden, wird man nicht müde zu betonen.

Allianz

Nun organisieren sich aber auch die Verschlüsselungsbefürworter: 140 große Technologieunternehmen - darunter Google und Apple - sowie Bürgerrechtsorganisationen und Kryptoexperten richten sich in einem Schreiben an US-Präsident Obama, wie die Washington Post berichtet.

Zentral

Obama solle sich gegen jegliche Pläne für verpflichtende Hintertüren stark machen. Starke Verschlüsselung sei der Eckpfeiler moderner Informationssicherheit. Es sei zudem technisch unmöglich Hintertüren einzubauen, die nicht auch von Hackern oder feindlichen Nationen ausgenutzt werden können.

Ärger

FBI Director James Comey hatte sich in den letzten Monaten gerade über die Diskverschlüsselung bei iOS und Android verärgert gezeigt. Betonen doch sowohl Apple als auch Google, dass sie gar keine Möglichkeit hätten, diese zu knacken. Er sei zwar selbst ein Verfechter der Privatsphäre, so Comey, aber es müsse sichergestellt sein, dass die US-Behörden immer Zugriff auf die Daten der Smartphone-Nutzer haben können, um unschuldige Menschen vor terroristischen Angriffen schützen zu können.

Vergleiche

Unter den Unterzeichnern des Papiers befinden sich übrigens auch drei der fünf Mitglieder einer von Obama im Jahr 2013 eingesetzten Arbeitsgruppe, die sich im Gefolge der Snowden-Leaks mit Technologie-Policys beschäftigen sollte. Zumindest einer davon zeigt sich jedenfalls davon überzeugt, dass all die Pläne für gesetzlich vorgeschriebene Hintertüren zum Scheitern verurteilt sind. "Wenn sie das am Ende des Kalten Kriegs nicht durchsetzen konnten, schaffen sie das jetzt auf keinen Fall". (apo, 19.5.2015)