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Auf dem Wiener Heldenplatz wird eine der Touren stattfinden.

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Mauthausen-Komitee-Vorsitzender Willi Mernyi, Minister Josef Ostermayer und Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny (v. li.).

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Wien - Beschmierte Stolpersteine, Hass-Postings auf Facebook und Neonazi-Aufmärsche machen eines klar: Es herrscht weiterhin Bedarf an der geschichtlichen Aufarbeitung des Holocausts. Das Mauthausen-Komitee hat daher gemeinsam mit der Stadt Wien und dem Kulturministerium das Vermittlungsprogramm "Denk mal Wien" ins Leben gerufen, das ab 2016 geschichtliche Rundgänge in der Hauptstadt anbieten wird. Inhaltlich möchte man sich vor allem an Jugendliche richten, die meist weniger Zugang zu Themen wie dem Holocaust haben, etwa Schülerinnen und Schüler aus polytechnischen Schulen, Lehrlinge, Berufsschüler und Auszubildende.

Keine Zeitzeugen mehr

Da künftige Generationen keinen Zugang mehr zu Zeitzeugen haben werden, gelte es, den Informationsstrang aufrechtzuerhalten, betonte Minister Josef Ostermayer (SPÖ) bei einem Pressetermin am Mittwoch.

Wer ist heute Held?

Die Touren sollen sich nicht um die Denkmäler selbst drehen, sondern mit verschiedensten Aspekten der Geschichte befassen, als Beispiel nannte Willi Mernyi, Vorsitzender des Mauthausen-Komitees Österreich, den Heldenplatz. Dort soll über "Helden" diskutiert werden "Wer ist heute ein Held? Wer galt während der NS-Terrorherrschaft als Held? Wer bestimmt eigentlich, wer unsere Idole sind? Darüber soll mit den Jugendlichen gesprochen werden", sagte Mernyi. (Johanna Schwarz, derStandard.at, 22.4.2015)