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Das Funkhaus, Heimat von Ö1, soll bis 2016 verkauft werden. Die Übersiedelung auf den Küniglberg soll nach dem Plan der ORF-Geschäftsführung 2020 über die Bühne gehen.

Foto: APA/Schlager

Wien - Unter Ö1-Redakteuren ist schon von einem "Maulkorb" die Rede: Der Marketingchef von Ö1 verfasste eine Argumentationshilfe, die zunächst an den Hörerservice, aber auch an die Sendeleitung und Redakteure ging. Thema: Was Ö1 zur Onlinepetition sagt, die ORF-Chef Alexander Wrabetz zur "Erhaltung des Radiosenders Ö1!" aufruft. An die 12.000 Unterschriften wies die Plattform zuletzt aus.

"An Ö1 wird nicht gerüttelt"

Was manche im Funkhaus etwas drastisch "Maulkorb" nennen, könnte man auch als Sprachregelung oder, wie es PR-Neudeutsch heißt, "Wording" bezeichnen. Und das soll so lauten, wenn Hörerinnen und Hörer anfragen: "An Ö1 wird nicht gerüttelt. Das heißt Ö1 behält auch nach dem Umzug seine spezifische Senderidentität. Gute Radioarbeit ist nicht standortabhängig."

Der interimistische Ö1-Chef klang noch Ende 2014 in einem Brief an Stiftungsräte und Geschäftsführung nicht wirklich davon überzeugt, dass "an Ö1 nicht gerüttelt wird". Peter Klein schrieb im Namen des Teams von einer existenziellen Bedrohung des Senders und seiner Identität durch neue Newsroom-Strukturen. (red, derStandard.at, 10.2.2015)