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Windows Phone 8 hat derzeit drei Prozent Marktanteil, und Windows 10 bringt zu wenige Gründe mit, um daran viel zu ändern.

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Viel Neues für das kommende Windows 10 hat Microsoft am Mittwochabend gezeigt. Und Beobachter mit zwei neuen Geräten überrascht – insbesondere mit der futuristischen Augmented-Reality-Brille Hololens.

So faszinierend das auf Spracheingabe und Gesten setzende Konzept wirkt, muss sich Windows 10 dennoch dort bewähren, so die Nutzer digital zu Hause sind. Und das sind derzeit primär Smartphones, alltägliche Begleiter mit flachem Bildschirm und Fingereingabe. Hier hinkt Microsoft auch vier Jahre nach dem Start von Windows Phone immer noch hinterher. Und das wird sich, so befindet Wired-Autor Marcus Wohlsen, wohl auch nicht ändern.

Windows überall

"Continuum", "OneCore" und "Universal Apps" - das sind die drei Schlagworte, die auch Microsofts künftige Mobilstrategie prägen. Windows 10 soll mit einem einheitlichen technischen Unterbau nicht nur auf PCs, der Xbox One und Tablets, sondern auch auf Smartphones antreten.

Ähnlich wie bei Apples Continuity sollen der Wechsel von einem zum anderen Gerät künftig flüssig verlaufen, die Synchronisierung von Daten intelligent im Hintergrund erfolgen und Doppelgleisigkeiten vermieden werden. Apps für den PC sollen einfach auch für Plattformen kleineren Formats umgesetzt werden können – mit seiner Office-Suite will Microsoft hier selbst ein Beispiel bieten.

Kein Wechselgrund

Freilich, dieser Hardware-agnostische Zugang ist wohl die Zukunft. Doch man muss sich, so Wohlsen, die Frage stellen, ob das Gebotene reichen wird, um Nutzer dazu zu bringen, von ihren Smartphones und Tablets mit Android und iOS auf Windows-Alternativen zu wechseln.

Wohlsens Antwort: Nein. Denn das Rennen um die Dominanz unter mobilen Betriebssystemen ist auf absehbare Zeit vorbei. Die Sieger heißen Google und Apple und auch die anstehenden Neuerungen mit Windows 10 werden keine großen Umstiegswellen auslösen. Allerdings könnte es die für Microsoft wichtige Enterprise-Kundschaft vom Wechsel zur Konkurrenz abhalten.

Auf Augenhöhe sein ist zu wenig

Mit Cortana am Desktop – deren Alltagstauglichkeit sich erst weisen muss – und dem neuen Spartan-Browser schließt der IT-Gigant zu Apple und Google auf, mehr aber auch nicht. Und lediglich auf das gleiche Level aufzurücken wird in den Augen der Konsumenten nicht genug sein.

Doch zumindest, so Wohlsens sarkastische Bemerkung zum Abschluss, können die IT-Manager von Unternehmen bei Beschwerden der Belegschaft über ihre Diensthandys in Zukunft darauf verweisen, dass diese nun ebenso viel können wie ihre iPhones und Androiden. (gpi, derStandard.at, 22.1.2015)