Linz - Die oberösterreichische Gebietskrankenkasse ist nach der Schließung der neurologischen Spezialambulanzen im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern in Ried im Innkreis irritiert. "Sie haben durch Verträge, Gesetz und Spitalsplan einen klaren Versorgungsauftrag und sie werden aus Versicherungsbeiträgen über die Ambulanzfinanzierung bezahlt", so ÖOGKK-Obmann Albert Maringer in einer Presseaussendung am Montag.

Die Krankenhausleitung habe keinen Kontakt mit der Kasse aufgenommen. Spezialambulanzen seien in der Regel an eine entsprechende bettenführenden Abteilung angeschlossen. Bei der Versorgungsplanung von niedergelassenen Fachärzten werde selbstverständlich auf die Planung in den Spitälern Rücksicht genommen, um teure Doppelstrukturen zu vermeiden, so OÖGKK-Direktorin Andrea Wesenauer. Die Kasse sei bereit, an Verlagerungen von Leistungen mitzuarbeiten. Zweimal zu zahlen, einmal an das Spital, das diese Leistungen nicht mehr erbringen wolle, und einmal an die niedergelassenen Ärzte, komme allerdings nicht infrage.

Neue Ärztearbeitszeit

Durch das neue Ärztearbeitsgesetz, das eine Höchstarbeitszeit von 48 Stunden pro Woche vorsieht, sei es an der Neurologie nicht mehr möglich, Spezialambulanzen offen zu halten, hatte sich Chefneurologe Andreas Kampfl gemeldet. "Obwohl alle ärztlichen Dienstposten besetzt sind", stellte der ärztliche Leiter Friedrich Renner in einer Presseaussendung fest. Seit 1. Jänner könnten keine Kontrolltermine für Patienten mit Multipler Sklerose, Parkinson, Gedächtnisstörungen, Epilepsie und Schlaganfall mehr angeboten werden, da die Mediziner im Akutbereich benötigt würden. Die Patienten würden auf die niedergelassenen Bereiche verwiesen. Das Problem dabei sei aber, dass es im Bezirk Ried und in der Stadt Ried nur einen Neurologen mit Kassenvertrag gebe. (APA, 19.1.2015)