Wien - Der ORF hat 2014 leicht an Marktanteilen eingebüßt. ORF eins und ORF 2 kamen in der Gesamtbevölkerung ab 12 Jahren auf 33,4 Prozent gegenüber 33,9 Prozent 2013. ORF eins legte dank Fußball-WM um 0,9 Prozentpunkte auf 13,3 Prozent zu, ORF 2 verlor um 1,3 Punkte, landete bei 20,2 Prozent Marktanteil und blieb auch 2014 meistgesehener Sender Österreichs. Bei den Privatsendern lag Puls 4 vor ATV - derstandard.at berichtet bereits.

Der Quotenrenner 2014 war das Fußball-WM-Finale zwischen Deutschland und Argentinien in Brasilien. Die zweite Halbzeit mit dem entscheidenden Tor für die Deutschen verfolgten auf ORF eins 1,913 Millionen Zuschauer, der Marktanteil betrug 58 Prozent. Auch Platz zwei und drei der meistgesehenen Sendungen Österreichs gingen an Live-Sport-Ereignisse auf ORF eins: beim Skispringen in Bischofshofen waren 1,631 Millionen Seher (67 Prozent Marktanteil) dabei, bei der Entscheidung des Herren-Slaloms in Schladming 1,589 Millionen (50 Prozent Marktanteil). Die Song Contest-Entscheidung mit dem Sieg von Conchita Wurst landete mit 1,549 Millionen Zuschauern und 74 Prozent Marktanteil auf Platz vier. Insgesamt platzierten sich unter den zehn meistgesehenen ORF-Sendungen gleich sieben Sportübertragungen von Fußball-WM-Spielen bis zu Ski-Events.

Von 37,2 Prozent auf 36,9

Die ORF-Sendergruppe mit den beiden Vollprogrammen ORF eins und ORF 2, den Spartensendern ORF III und ORF Sport + sowie 3sat und ORF 2 Europe erzielte insgesamt einen Jahresmarktanteil von 36,9 Prozent (2013: 37,2). "Im europäischen Vergleich ist der ORF damit weiterhin einer der erfolgreichsten öffentlich-rechtlichen Sender", teilte der ORF in einer Aussendung mit. Die durchschnittliche Tagesreichweite der ORF-Fernsehprogramme lag 2014 demnach bei 3,620 Millionen Zusehern.

Bei den heimischen Privatsendern konnte unterdessen Puls 4 im Vorjahr auch in der werberelevanten Zielgruppe (12 bis 49 Jahre) an ATV vorbeiziehen. In der Gesamtbevölkerung ab 12 Jahren kam Puls 4 auf einen Jahresmarktanteil von 3,6 Prozent (2013: 3,5 Prozent), ATV rutschte hingegen auf 3,0 Prozent ab (2013: 3,4 Prozent). Ähnlich die Quoten-Bilanz bei den 12- bis 49-Jährigen: Puls 4 erreichte 4,1 Prozent Marktanteil (2013: 4,0), ATV fiel auf 4,0 Prozent Marktanteil (2013: 4,6). Meistgesehene Puls 4-Sendung war die Champions League-Partie Malmö FF gegen Red Bull Salzburg mit knapp 580.000 Zuschauern, bei ATV war es eine Ausgabe von "Bauer sucht Frau" mit etwas mehr als 300.000 Sehern.

Privatsender zufrieden

In Aussendungen zeigten sich beide TV-Veranstalter mit den TV-Quoten 2014 zufrieden: Die ProSiebenSat.1-Puls 4-Gruppe sah sich als "stärkste österreichische Sendergruppe" ins neue Jahr starten und Puls 4 auf "Platz 1 unter den österreichischen Privaten", ATV bezeichnete sich unterdessen als "erfolgreichster österreichischer Privatsender der Primetime", und mit der Kuppel-Show "Bauer sucht Frau" verfüge man über das "erfolgreichste Privatsender-Format" des Landes.

Servus TV, der Privatsender von Red Bull-Boss Dietrich Mateschitz, blieb unterdessen mit einem Marktanteil von 1,5 Prozent stabil. ATV 2 kam ebenfalls wieder auf 0,5 Prozent Marktanteil. Die gesamte ProSiebenSat.1-Puls 4-Gruppe erzielte in Österreich in der Gesamtbevölkerung ab zwölf Jahren einen Jahresmarktanteil von 15,6 Prozent, die RTL-Gruppe verbuchte 9,4 Prozent.

Neben den TV-Quoten präsentierte der ORF am Freitag auch Online-Abrufzahlen für 2014. Für die ORF-TVthek und die sonstigen Video-Angebote des Senders meldete der Sender dabei 18,6 Millionen Abrufe im Monatsschnitt. Rekordmonat und zugleich stärkster Monat seit TVthek-Launch war dabei der Februar mit 25,1 Millionen Video-Abrufen. Die 2014 und überhaupt seit dem TVthek-Start am meisten abgerufene Sendung war das Finale des Eurovision Song Contest mit 965.501 Sichtungen, der Tag mit den bisher meisten Live-Stream-Abrufen war der 19. Februar 2014 (Olympische Spiele Sotschi) mit 556.347. (APA, red, 2.1.2014)