Wien/Toulouse - Die Airbus-Group hat am Freitag detailliert Auskunft über den Fertigungsfehler am Rumpfheck des Eurofighter gegeben. Mit Nachdruck wurde dabei betont, es bestehe "weder für Piloten noch für das Flugzeug selbst" ein Risiko. Die verkürzte Flugzeit-Empfehlung werde wahrscheinlich wieder zurückgenommen. In Österreich erhält der Verteidigungsminister noch diese Woche einen Zwischenbericht.

Uneingeschränkte Einsatzfähigkeit

"Die operationelle Einsatzfähigkeit des Eurofighters ist weiterhin uneingeschränkt gegeben", wurde Bernd Wünsche, Leiter Kampfflugzeuge Airbus DS, in einer Aussendung zitiert. Es sei fraglich, ob der Fehler überhaupt eine Auswirkung auf die Lebensdauer des betroffenen Bauteils habe. Bis das geklärt ist, gelte die Empfehlung, mit einer halbierten Lebensdauer zu rechnen. Doch "im Moment gehen wir davon aus, dass diese Limitierung wieder vollständig aufgehoben werden kann, bevor die betroffenen Luftfahrzeuge überhaupt in die Nähe der Beschränkung kommen", betonte Wünsche.

Fertigungsfehler

Er führte zudem im Detail aus, was eigentlich das Problem am Heck ist. Konkret wurden Bohrlöcher zwar richtig ausgeführt - Größe und Position stimme, wurde betont -, aber teilweise nicht entgratet, also gesäubert, "da ein Klebeband unmittelbar nach der Bohrung vom Bohrloch nicht entfernt wurde". Es handle sich also "um keinen Entwicklungsfehler, sondern um einen Fehler in der Fertigung". Dies sei "natürlich ärgerlich", räumte Wünsche ein. Man habe den Fehler aber "umgehend abgestellt".

In Österreich hat Verteidigungsminister Gerald Klug (SPÖ) eigenen Angaben zufolge für Samstag eine Sitzung einberufen, bei der er sich einen Zwischenbericht zur Prüfung der jüngsten Vorfälle erwarte, hieß es am Freitag bei der Präsentation des Bundesheer-Sparkonzepts. Derzeit seien die Techniker noch am Prüfen. Man werde die Öffentlichkeit zeitnah über aktuelle Entwicklungen informieren, davor wolle er aber weder spekulieren noch mutmaßen.

Ursache für Notlandung weiter unklar

Die Ursache für die Eurofighter-Notlandung vom Donnerstag in Innsbruck blieb indes auch am Freitag unklar. Techniker des Bundesheeres nahmen die Maschine am Innsbrucker Flughafen unter die Lupe. "Definitiv sicher ist, dass der Eurofighter nicht gebrannt hat", sagte Heeressprecher Michael Bauer. Was aber die Triebwerksbrandwarnung aufleuchten ließ, habe noch nicht geklärt werden können. (APA, 3.10.2014)