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Ein Mitarbeiter des GCHQ während einer für Journalisten zugänglichen Übung

Foto: AP/Grant

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Der britische Geheimdienst soll massiv Debatten im Internet beeinflussen wollen

Foto: EPA/Batchelor

Der britische Geheimdienst GCHQ hat ausgeklügelte Tools, um unterschiedlichste Internetinhalte zu manipulieren. Das berichtet The Intercept unter Berufung auf bisher nicht veröffentlichte Dokumente aus dem Snowden-Archiv. Der Geheimdienst ist beispielsweise in der Lage, Online-Umfragen zu verändern oder die Klickzahlen von YouTube-Videos zu erhöhen.

Propagandatools

Die internen Dokumente des GCHQ zeigen "furchteinflößende Propagandatools“, so NSA-Enthüller Glenn Greenwald. Bereits zuvor war bekannt geworden, wie der Geheimdienst Online-Aktivisten verfolgte, Besucher der Whistleblower-Seite Wikileaks überwachte und reguläre Facebook-Nutzer ausspionierte.

Reihe an Werkzeugen

Auf TheIntercept ist eine Liste der Tools mitsamt ihrem internen Codenamen verfügbar. Auszugsweise:

  • Underpass: Online-Umfragen werden manipuliert
  • Warpath/Badger: Ziele werden mit E-Mails oder SMS bombardiert 
  • Silverlord: Inhalte von Videoplattformen wie YouTube werden entfernt
  • Spring Bishop: Private Facebook-Fotos von Zielen sammeln 
  • Angry Pirate: Nutzer von ihrem eigenen Account aussperren 
  • Changeling: E-Mail-Adressen vortäuschen 
  • Elate: Überwachung von Zielobjekten auf Ebay

GCHQ: "Alles legal"

Der britische GHCQ wollte keinen Kommentar abgeben, verwies aber auf die Legalität aller Operationen. Ob dem wirklich so ist, wird momentan von einem britischen Gericht ermittelt. Die Datenschützer von Privacy International hatten den Geheimdienst wegen seiner Aktivitäten geklagt, laut EU-Parlament seien dessen Handlungen "vermutlich illegal“. (fsc, derStandard.at, 15.7.2014)