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Gesundheitsminister Alois Stöger will Primärversorgungsmodell noch im Juni beschließen.

Foto: apa/wenzel

Die Gespräche zur neuen Primärversorgung im Gesundheitswesen sind in der Endphase. Neben den Verhandlungen zwischen Bund, Ländern und Sozialversicherung gab es zuletzt auch einen intensiven Dialog mit der eher skeptischen Ärztekammer, war am Dienstag im Gesundheitsministerium zu erfahren. Minister Alois Stöger (SPÖ) zeigte für einen Konsens optimistisch.

"Einige Vorschläge"

"Es wurden einige Vorschläge gemacht, die auch eingearbeitet worden sind", sagte der Minister. "Wir machen nichts gegen die Ärzte, wir wollen deren Situation verbessern." Es werde noch weitere Kontakte mit den Ärztekammern geben. Mit Präsident Artur Wechselberger plant Stöger noch ein Telefonat.

Bei der Frage, wie die Kooperation der Gesundheitsberufe zu organisieren sei, sei man auf die Standesvertreter eingegangen. Auch dass man kein österreichweites Einheitsmodell wolle, sei klargestellt worden. Dem Vernehmen nach ging es aber auch um Formulierungen. Die zentrale Rolle der Allgemeinmediziner in den geplanten Versorgungsnetzwerken sei in den Unterlagen herausgestrichen worden, hieß es.

Zwischenpapier

Sorgen der Ärzte waren zuletzt durch ein an die Öffentlichkeit gelangtes Zwischenpapier zur Primärversorgung genährt worden. Sie hatten befürchtet, dass das System der zwischen Sozialversicherungen und Ärztekammern ausverhandelten Kassenverträge ausgehebelt werden und es keine Einzelordinationen mehr geben könnte.

"Es gibt keinen Grund zur Aufregung, es gibt keinen Grund zur Sorge", versuchte Stöger zu kalmieren. Vielmehr gebe es das Interesse, gemeinsam mit den Ärzten die Primärversorgung zu verbessern. Die Ärzte in ihren Ordinationen würden auch weiter Einzelvertragspartner bleiben. Allerdings brauche es - etwa bei chronischen Erkrankungen - künftig andere Honorierungsformen als bei Einzelleistungen. Dies sei allerdings Sache der Vertragspartner, so Stöger.

Beschlossen werden soll das Primärversorgungsmodell am kommenden Montag (30. Juni) in der Bundeszielsteuerungskommission. Erste Modelle sollen 2015 starten, und 2016 soll zumindest ein Prozent der Bevölkerung in solchen Netzwerkstrukturen behandelt werden. (APA, 24.6.2014)