Die Bahnführung brauche aber ein Instrument, "um Mitarbeiter dem Markt zuzuführen, wenn sie nachweislich nicht mehr sinnvoll eingesetzt oder umgeschult werden" könnten. Damit ist klar, dass die 577 Frühpensionierungen Ende 2004 (DER STANDARD berichtete exklusiv) nicht die letzten gewesen sind.
"Jeder Fall wird genau geprüft"
Exzessiv frühpensionieren darf Holding-Vorstand Martin Huber nicht: "Jeder einzelne Fall wird von uns genau geprüft", sagte Gorbach. Er knüpft daran zwei Bedingungen: Freiwilligkeit und niemand darf unter 50 Jahre alt sein. "Es ist eh schon schlimm genug, wenn es einen 51-Jährigen trifft", sagte der Vizekanzler.
Dass das Arbeitsmarktservice (AMS) für bis zu 10.000 überzählige Eisenbahner finanziell gar nicht gerüstet wäre, bestreitet der Vizekanzler: "Meine Idee war die Errichtung einer Personalmanagementgesellschaft gemeinsam mit dem AMS." Diese sollte "die Brücke" sein, Umschulungen und Personalleasing durchführen. "Das war aber nicht möglich, weil sich die Gewerkschaft quer gelegt hat". Ohne SPÖ gab es auch keine Zweidrittelmehrheit für die Aufhebung des Kündigungsschutzes.
Keine Eile hat Gorbach bei der von Finanzminister Karl-Heinz Grasser im Eilverfahren geplanten Infrastrukturholding für ÖBB, Asfinag, Verbund und die ÖIAG-Beteiligungen Post, Telekom, OMV und AUA. Sie kommt, wenn überhaupt, frühestens 2006 (siehe Interview) und nicht im Finanzministerium.
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