Ukraine: Hunderttausende demonstrieren für faire Wahlen
Präsidentschaftswahl stehen bevor - Opposition wirft Regierung Einschüchterungsversuche vor
Redaktion
,
Kiew - Eine Woche vor der Präsidentschaftswahl in der
Ukraine haben rund hunderttausend Anhänger des Oppositionskandidaten
Viktor Juschtschenko in Kiew für einen "ehrlichen und fairen" Ablauf
des Urnengangs demonstriert. Mit Bannern, Halstüchern und
Stirnbändern in den Farben der Oppositionsbewegung marschierten sie
vom Zentrum der ukrainischen Hauptstadt zum Sitz der Wahlkommission.
Dort forderte Juschtschenko seine Anhänger auf, Wahlbetrügereien
nicht schweigend hinzunehmen. Der ukrainischen Führung warf er vor,
mit leeren Versprechungen die Stimmen der Wähler zu kaufen und die
Medien zu manipulieren.
Vergiftungsvorwürfe
Das Gesicht der 50-jährigen pro-westlichen
Präsidentschaftskandidaten war noch deutlich von der mysteriösen
Infektion gezeichnet, die er sich während des Wahlkampfs zugezogen
hatte. Nach einem achttägigen Krankenhausaufenthalt Juschtschenkos in
Wien hatten seine Vertrauten berichtet, es sei versucht worden, ihn
zu vergiften. Während des Wahlkampfs hatte die Opposition zudem immer
wieder von massiven Einschüchterungsversuchen durch den
Sicherheitsdienst SBU berichtet.
Neben Juschtschenko tritt bei der Wahl am 31. Oktober der
pro-russische Ministerpräsident Viktor Janukowitsch für die Nachfolge
von Präsident Leonid Kutschma an. Laut unabhängigen Meinungsumfragen
liegt der Oppositionsführer knapp vor dem Regierungschef. Kutschma
regiert die frühere Sowjetrepublik seit 1994 mit harter Hand. Immer
wieder werden ihm Verletzungen der Pressefreiheit und
Menschenrechtsvergehen vorgeworfen. Seine Regierung ist in zahlreiche
Skandale verwickelt. (APA/AFP)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.