Wien - Als "Mogelpackung" hat der geschäftsführende Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK), Walter Dorner, den Gesetzesentwurf zur Pensionsharmonisierung kritisiert. Der Entwurf beinhalte keine "Harmonisierung", sondern bevorteile einige Berufsgruppen gegenüber anderen, erklärte Dorner am Freitag in einer Aussendung. So beinhalte die Pensionsharmonisierung für Ärzte deutliche Verschlechterungen.

Für jüngere Mediziner sei implizit vorgesehen, "quasi bis zum Umfallen zu arbeiten, um auf eine adäquate Pension zu kommen", so Dorner. Durch die lange Aus- und Fortbildungsdauer der Ärzte und die hohen Wartezeiten auf den Eintritt in den Beruf würden Ärzte nach den neuen Durchrechnungszeiten durchschnittlich erst im "hohen Alter von 74 Jahren eine Pension von 80 Prozent des monatlichen Durchschnittsverdienstes bezogen auf das Lebenseinkommen" erreichen. Angesichts einer extremen Arbeitsbelastung, zahlreichen Nacht- und Wochenenddiensten sei dies "eine echte Zumutung, wenn nicht ein Hohn".

Die ältere Generation profitiere über Gebühr von den finanziellen Opfern, die die junge Generation, besonders mittelständische angestellte Akademiker, nun zu Gunsten der pensionsnahen Generation erbringen müssten, meinte Dorner. Damit werde der Generationenkonflikt geschürt.

"Verschaukelt" fühlen sich die Spitalsärzte: Für diese besonders belastete Gruppe bringe die Pensionsreform gravierende Verschlechterungen, kritisierte der Bundesvertreter der angestellten Ärzte in der ÖÄK, Harald Mayer. Es dränge sich ihm der Eindruck auf, als hätte es sich die ältere Generation und die Landes- und Gemeindebeamten auf Kosten der Jungen "gerichtet". (APA)