In dieser Medienzukunft werden die klassischen TV-Vollprogramme nur noch marginal vertreten sein. "Natürlich wird es diese 'Kernprogramme' noch geben, doch die klassische Gebühren- bzw. Werbefinanzierung ist schon jetzt praktisch an die Grenzen gelangt", meinte Thoma. "Der Werbemarkt ist dabei, das Internet zu entdecken. Das zieht natürlich vor allem Etats aus der Zeitungssparte ab. Aber auch das Fernsehen muss froh sein, wenn es die Etats wenigstens halten kann. Eine Ausweitung der Werbung ist nicht wirklich realistisch."
Thoma zeigt sich überzeugt, dass für das Fernsehen das Zeitalter von "pay per view" bzw. "video on demand" begonnen hat und der bestimmende Marktfaktor werden wird. "Dieses Konzept führt aber natürlich zu einer starken Zersplitterung des Angebots und damit auch der TV-Landschaft", so der Medienmanager. "Einige wenige Sender werden noch Vollprogramm machen, den großen Kuchen bekommen aber die Anbieter, die solche Spartenangebote bieten können."
Den aktuellen Trend, exklusive Sportübertragungen im Pay-TV zu präsentieren, erachtet Thoma für "unsinnig". "Das ist teuer und hat keine Zukunft. Sport lebt vom unmittelbaren Ereignischarakter, von der Masse und von der Live-Übetragung", so Thoma. "Sport in Bezahlsendern - vielleicht mit Ausnahme der Fußball-Bundesliga - wird sich nicht durchsetzen, weil die Reichweite fehlen wird. Da hat sich der Markt noch nicht richtig positioniert."