In jüngster Zeit empfehlen immer mehr Experten, den Microsoft-Browser gegen alternative Internetprogramme auszutauschen – der WebStandard berichtete. Der Grund: Die hohe Zahl an Sicherheitslöchern. Alleine in der ersten Hälfte dieses Jahres wurden 44 Mängel gemeldet, durch die Benutzeraktivitäten, Kennwörter oder Kreditkartennummern ausspioniert werden können. Allerdings ist für Firmen ein Wechsel auf alternative Browser oft schwierig – und bedeutet nicht immer einen Ausweg aus der Misere, so die IT- Wochenzeitschrift Computerwoche in ihrer aktuellen Ausgabe.

Mit Mozilla und Opera stehen alternative Browser zur Verfügung

Zwar stehen mit Mozilla und Opera zwei veritable Alternativen zum Internet Explorer bereit, die auch von immer mehr Usern statt des Internet Explorers verwendet werden. Die Vorteile der alternativen Browser: Sie haben sich in der Vergangenheit durch erheblich weniger Sicherheitsmängel und durch eine bessere Unterstützung von offenen Web-Standards ausgezeichnet. Außerdem werden die Alternativ-Browser laufend weiterentwickelt, während der von Microsoft seit drei Jahren unverändert auf dem Markt ist, berichtet die IT-Wochenzeitschrift.

Abhängigkeit

Allerdings ist ein technisches Umrüsten für viele Unternehmen schwer umzusetzen: Zum einen haben sie sich oftmals selbst die Abhängigkeit vom Internet Explorer gebracht. Denn Firmen schneiden ihre Intranet- Anwendungen häufig auf Microsofts Web-Client zu, weil die Entwicklung von Browser-neutralen Websites mit mehr Aufwand verbunden ist. Zudem besteht eine enge Verknüpfung des Internet Explorers mit dem Betriebssystem von Microsoft: Es gibt keine Deinstallationsroutine für den Browser und außerdem können einige Microsoft-Programme, etwa das Mail-System "Outlook", HTML-Seiten ohne Hilfe des Internet Explorers nicht darstellen. Schließlich lassen sich wichtige Dienste, wie beispielsweise Windows Updates, nur mit Hilfe dieses Browsers nutzen.

Service Pack 2

Des Weiteren, so argumentiert Microsoft, offenbarten alternative Browser ebenso viele Mängel, wenn sie zur bevorzugten Zielscheibe von Hackern würden. Eine Argumentation, die derzeit noch nicht sicher zu widerlegen ist. (red)