"Selbstbedienung an öffentlichen Kassen"
Abgewickelt soll diese Besteuerung über ein individuelles Pensionskonto werden. Dabei sollen die Einzahlungen den Ausgaben gegenübergestellt werden. Jene "Überzahlung", die nicht durch Beiträge gedeckt ist, soll danach besteuert werden. Wie hoch der Steuersatz auf diese Überzahlung sein soll, sei "eine politische Entscheidung", wollte sich Marin nicht festlegen.
Am stärksten betroffen wären laut dem Sozialforscher vor allem Politiker und Beamte. Politiker würden derzeit im Schnitt um 85 Prozent mehr Pension erhalten, als sie in den Pensionstopf eingezahlt hätten. Marin spricht von "Selbstbedienung an öffentlichen Kassen". Auch die Höhe der Beamtenpensionen bezeichnet er als "unfairen Zustand". 10 Prozent aller Pensionszuschüsse des Staates fielen für Beamtenpensionen an.
Generell, so Marin, sei die Überzahlung bei Leuten mit kurzer steiler Karriere am Ende der beruflichen Laufbahn am größten. Einer Arbeiterin mit flachem Einkommensverlauf würden hingegen sogar acht Prozent ihrer erbrachten Beitragsleistungen vorenthalten, obwohl dies eigentlich verfassungsrechtlich verboten sei.
"Sozialer Friede"
Marin bezeichnete dieses Ungleichgewicht als "absurd". Grund dafür sei, dass die Anpassungsfaktoren für die einbezahlten Beträge nicht die Realität widerspiegelten. Diese Anpassungsfaktoren müssten daher so angepasst werden, dass den einen mit hoher Rendite schrittweise etwas weggenommen und den anderen schrittweise etwas dazugegeben werde.