Bild nicht mehr verfügbar.

Ein unidentifizierter Bewaffneter vor einem Regierungsgebäude auf der Krim, deren Telefon- und Internetverbindungen teilweise massive Störungen erfuhren

Foto: APA/EPA/Maxim Shipenkov

Der größte ukrainische Telekomprovider Ukrtelecom meldete vergangenen Freitag massive Störungen bei Internet- und Telefonverbindungen auf der Krim-Halbinsel. Unbekannte sollen  Kommunikationsknoten gekapert und Kabelverbindungen zerstört haben. Zeitweise war überhaupt keine Kommunikation zwischen Krim und restlicher Ukraine mehr möglich, so der US-amerikanische Nachrichtensender CNN.

Erinnert an Georgienkrieg

Die Vorgänge erinnern stark an den russisch-georgischen Krieg 2008: Damals war kurz vor der russischen Invasion das georgische Kommunikationsnetz zusammengebrochen. Zeitgleich mit dem Einmarsch der russischen Truppen waren Websites von Regierungsbehörden und das staatliche Fernsehen ausgefallen. Daher bezeichnet der US-amerikanische Außenpolitik-Experte Jim Lewis solche Cyber-Attacken als "Teil der russischen Doktrin“.

"Informationskrieg"

Laut Lewis, der am "Center for Strategic and International Studies" forscht, würde Russland vermutlich per Cyberattacke das Kommunikationsnetz angreifen, da diese Art von Angriff leicht reparabel sei. Ziel sei ein Sieg im „Informationskrieg", so Lewis gegenüber The Daily Beast, denn bei fehlenden Telefon- und Internetverbindungen aus der Krim könne Russland "das Narrativ kontrollieren und so verhindern, dass eine andere Sicht der Dinge nach außen dringt." (fsc, derStandard.at, 1.3.2014)