Auch wenn die endgültigen Zahlen erst in einigen Wochen feststehen werden, rechnet die Salzburger Gebietskrankenkasse (SGKK) für das abgelaufene Jahr mit einem Überschuss von 14,6 Mio. Euro. Man habe "einen satten Polster" erwirtschaftet, sagte GKK-Obmann Andreas Huss am Montag bei einem Pressegespräch.

Den Erträgen von rund 742 Millionen Euro - 650 Millionen Euro davon stammen aus den Beiträgen der Versicherten - stehen Zahlungen für medizinische Leistungen in der Höhe von 696 Millionen Euro gegenüber. Die Ausgaben für die rund 450.000 Versicherten sind gegenüber 2012 um 3,9 Prozent gestiegen, die Einnahmen nur um 3,4 Prozent. Doch Huss warnte angesichts des Überschusses vor Euphorie: Die Gewinne der vergangenen Jahre hätten gerade ausgereicht, die davor entstandenen Abgänge auszugleichen.

Ausbau des Zahngesundheitszentrums

Die Versicherung will angesichts der guten finanziellen Lage ihre Leistungen ausbauen. Huss plant, das bestehende Zahngesundheitszentrum der Kasse in der Stadt Salzburg zu erweitern. Es geht um zehn zusätzliche Behandlungsstühle. In den Bezirken sollen vier Stühle für Mundhygiene angeboten werden. Derzeit werde mit der Zahnärztekammer über die Ausweitung verhandelt, sagte Huss. Er rechnet damit, dass das nötige Verfahren zwei bis drei Jahre dauern wird. Über den Unterstützungsfonds der GKK sollen Familien mit geringem Einkommen außerdem verstärkt Mundhygiene für die Kinder bezahlt erhalten.

Kein Geld für Gratis-Zahnspange

Kein Geld hat Huss für die Gratis-Zahnspange für Kinder budgetiert. Er gehe davon aus, dass diese wie von Gesundheitsminister Alois Stöger (SPÖ) angekündigt aus Steuergeldern finanziert wird. "Wenn ich den Aussagen des Gesundheitsministers glauben kann, kann es keine zusätzlichen Kosten für die GKK geben." Ob die dafür vorgesehen 80 Millionen Euro österreichweit ausreichen, kann Huss nicht sagen. Dass sich die Fälle deutlich erhöhen, glaubt der SGKK-Obmann nicht. Schon jetzt zahle man nur bei medizinisch indizierten Fällen, für rein kosmetische Behandlungen gebe es keinen Zuschuss.

Ausweitung des Psychotherapie-Angebots

Ausweiten will die Gebietskrankenkasse das Angebot von Psychotherapie. So soll es für Menschen, die aufgrund einer Invaliditätspension Reha-Geld beziehen, verstärkt Psychotherapie geben. Huss rechnet mit rund 400 Fällen pro Jahr in Salzburg. Zwischen 50 und 100 Therapeuten sollen dazu Verträge mit der GKK abschließen. Die psychotherapeutische Versorgung von Kindern und Jugendlichen wird mithilfe eines neuen psychosozialen Zentrums verbessert werden. Dieses Zentrum koste 800.000 Euro und solle zu je 50 Prozent von der Kasse und dem Land finanziert werden.

Das Jahr 2014 sei "das Jahr der Vorsorge", erklärte SGKK-Direktor Harald Seiss und nannte das Brustkrebsfrüherkennungsprogramm sowie die Aufnahme der HPV-Impfung in das Impfprogramm als Beispiele. Mit dem Land würden derzeit Gesundheitsziele für Salzburg ausgearbeitet, um Vorsorgemaßnahmen künftig besser zu koordinieren. (APA, 17.2.2014)