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Viele Bullen-Beine.

Foto: APA/Krug

Es hat natürlich keine schiefe Optik, wenn Red Bull Salzburg am Dienstag im Cup-Halbfinale gegen Regionalligist FC Pasching in Wals-Siezenheim antritt. Denn, so betont Pasching-Trainer Gerald Baumgartner, "Red Bull ist unser Sponsor, aber das ist schon das Einzige".

Etwas ungewöhnlich ist allerdings, dass der wohl größte Sponsor weder auf der Website des Vereins noch auf den Dressen angeführt wird. Laut ÖFB-Rechtsabteilung stehen die Paschinger aber nicht unter maßgeblichem Einfluss von Red Bull, weshalb sie in erster Instanz die Lizenz für die Erste Liga erhielten und im Cup spielberechtigt sind.

"Eine gesamte Spielidee für Red Bull"

Weil Red Bull keinen maßgeblichen Einfluss hat, kennt Roger Schmidt, der Trainer von Red Bull (Salzburg wohlgemerkt!), auch die Spielanlage des Gegners: "Man versucht, eine gesamte Spielidee für Red Bull zu gestalten, und natürlich hat Pasching auch die gleiche Idee. Daher wissen wir ungefähr, wie sie spielen wollen."

Aber "es gibt mit Sicherheit keine Stallorder. Wenn die Paschinger besser als wir sein sollten, werden sie ins Finale einziehen", betont Schmidt. Die Tatsache, über denselben Geldgeber zu verfügen, werde in der Partie keine Rolle spielen. "Pasching wird hoch motiviert sein."

Spieler werden geschont

Die Oberösterreicher kämpfen als derzeitiger Spitzenreiter der Regionalliga Mitte - so wie der zweite Red-Bull-Partnerclub Liefering in der Westliga - um den Aufstieg in die Erste Liga. Vor einem Jahr waren die Paschinger noch ein heißer Anwärter auf den Rückfall in die Landesliga, ehe der Einstieg des Energydrink-Herstellers ein Wunder vollbrachte.

Dass Pasching ein ernst zu nehmender Gegner ist, ist spätestens seit dem 1:0-Sieg gegen Rapid bekannt. "Die Paschinger haben bei Rapid verdient gewonnen, deswegen gibt es keinen Grund, sie zu unterschätzen", sagt Schmidt. Trotzdem werden die Bullen, also jene aus Salzburg, den einen oder anderen Spieler für das Ligafinish schonen: "Wir haben eine gute Bank und viele Spieler, die auch darauf brennen, endlich wieder auf den Platz zu kommen", so Schmidt.

"Die derzeit mit Abstand beste Mannschaft Österreichs"

Wer auch immer spielen wird, Pasching-Trainer Gerald Baumgartner sieht keinen Einfluss auf die Rollenverteilung: "Unsere Chance ist nicht groß. Wir spielen gegen die derzeit mit Abstand beste Mannschaft Österreichs." Die besagte Übermacht ist, ebenfalls derzeit, Österreichs Tabellenzweiter.

Die Kooperation zwischen beiden Klubs werde kein Thema sein, sagt Baumgartner: "Wir sind ein eigenständiger Verein, uns wird von keiner Seite dreingeredet. Wir leisten gute Arbeit." Die Diskussionen über die Red-Bull-Verbindung beider Vereine im Vorfeld des Spiels machen den Coach alles andere als glücklich, das sei schade. Aber natürlich "keine schiefe Optik". (APA/pb, derStandard.at, 6.5.2013)

ÖFB-Cup-Semifinale, Dienstag, 18 Uhr

Red Bull Salzburg - FC Pasching
Wals-Sienzenheim, live in ATV, SR Grobelnik

Salzburg: Gustafsson - Klein, Vorsah, Dibon, Ulmer - Ilsanker - Teigl, Leitgeb, Berisha, Nielsen - Alan

Ersatz: Walke - Schwegler, Rodnei, Svento, Sekagya, Mane, Kampl

Es fehlen: Hinteregger, Schiemer, Hierländer (alle verletzt), Soriano (rekonvaleszent nach Erkrankung), Lazaro (bei U17-Team)

Pasching: Berger - Kerschbaumer, Grasegger, Kablar, Prettenthaler - Perchtold - Schobersberger, Krammer, Sobkova, Kovacec - Casanova

Ersatz: Höfler - Riedl, Hamdemir, Blutsch, Mössner

2. Semifinale am Mittwoch: SV Ried - FK Austria Wien (20.30 Uhr, live in ORF eins)

Finale am 30. Mai im Wiener Happel-Stadion