Der Z10 ist Blackberrys neues Full-Touch-Smartphone mit der neuesten Version des Betriebssystems Blackberry 10.

Foto: derstandard.at/Riegler

Das Design des Z10 erinnert etwas an das iPhone 5.

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Am Sperrbildschirm werden Benachrichtigungen angezeigt.

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Am Multitasking-Screen kann man zwischen geöffneten Apps wechseln.

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Über eine Seitenleiste erhält man schnellen Zugriff auf die wichtigsten Funktionen.

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Die Tastatur ist auch im Hochformat gut zu bedienen.

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Die gummierte Rückseite ist rutschfest.

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Mit 9 mm besitzt der Z10 ein schlankes Profil.

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Fotos, die mit dem Z10 aufgenommen werden, bieten zwar lebendige Farben, doch im Detail bleiben sie unscharf und grobpixelig. Die unveränderte Original-Aufnahme kann hier angesehen werden.

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Mit einer neuen Strategie, einem neuen Betriebssystem und neuer Hardware will Blackberry (vormals RIM) dem Abwärtsstrudel der vergangenen Jahre entkommen. Der Trend, private Smartphones geschäftlich zu nutzen, und der stärkere Einfluss von Consumer-Trends auf Business-Geräte haben Android-Smartphones und iPhone erstarken lassen und Blackberry an den Rand gedrängt. Die neue OS-Version Blackberry 10 und das Smartphone Z10 sollen für den kanadischen Konzern die Wende bringen. Der WebStandard hat sich angesehen, ob das mit dem Z10 gelingen kann.

Hardware-Ausstattung

Die wichtigsten Eckpunkte vorweg: Das Z10 besitzt einen 4,2 Zoll großen Touchscreen, einen auf 1,5 GHz getakteten Dual-Core-Prozessor, 2 GB Arbeitsspeicher und 16 GB internen Speicher, der sich durch MicroSD-Karten erweitern lässt. Die Hauptkamera auf der Rückseite bietet 8 Megapixel, an der Vorderseite ist eine 2-Megapixel-Kamera integriert. WLAN (2,4 GHz/5 GHz), Bluetooth 4.0 und NFC gehören ebenfalls zur Ausstattung des LTE-Smartphones, wie die üblichen Sensoren und GPS.

Design

Das Z10 misst 130 x 65,6 x 9 mm und wiegt 136 Gramm. Die Abmessungen entsprechen annähernd jenen des Nexus 4. Das Gerät ist schlank und liegt gut in der Hand. Optisch erinnert das Blackberry-Modell - zumindest die Vorderseite - an das iPhone 5. Anders als die Konkurrenz-Smartphones ist der Z10 nicht mit einem Glas- oder Aluminium-Chassis ausgestattet. Das Gehäuse aus Kunststoff wirkt solide und gut verarbeitet. Die Rückseite weist eine rutschfeste Struktur auf und ist abnehmbar. Fingertapper bleiben am Gehäuse nicht zurück. Die Wahl des Materials verleiht dem Z10 allerdings auch keinen Premium-Look.

Der Akku kann ausgewechselt werden. Auch für das Einsetzen der SIM-Karte und der MicroSD-Karte muss die Rückenabdeckung abgenommen werden. Etwas unpraktisch ist, dass der Akku für einen SIM-Karten-Wechsel entfernt werden muss. Da das allerdings nicht so oft vorkommen dürfte, fällt es nicht negativ ins Gewicht.

Auf physische Tasten hat Blackberry auf der Frontseite verzichtet, die Bedienung erfolgt komplett über den Touchscreen. An der Oberkante ist neben dem Kopfhörereingang der Einschaltknopf angesiedelt, die Lautstärkeregelung befindet sich an der rechten Gehäuseseite. Links sind MicroUSB- und MicroHDMI-Anschlüsse ohne Abdeckungen eingelassen. An der rechten Oberkante über dem Display ist eine LED für Benachrichtigungen integriert.

Display

Die Glasfront nimmt die gesamte Gerätebreite ein, das 4,2 Zoll große Display reicht jedoch nicht direkt bis zum Rand. Darüber und darunter befindet sich noch ein Stück des Kunststoffgehäuses. Das Display-Glas ist so ins Gehäuse eingepasst, dass dieses ein Stück hervorragt. Die Verarbeitung ist dadurch nicht ganz so glatt wie bei anderen Smartphones.

Das Display bietet eine Auflösung von 1.280 x 768 Pixeln, was eine Pixeldichte von 356 ppi ergibt. Das übertrifft viele Konkurrenten und macht das Z10 zu einem tollen Lesegerät dank eines scharfen Schriftbildes. Das Display lässt sich zudem sehr hell stellen, wodurch die Anzeige bei Sonnenschein leserlich bleibt. Das Testgerät wies einen leichten Gelbstich auf, der sich vor allem bei Fotos von Personen anhand der Hautfarbe und bei weißen Flächen bemerkbar macht.

Performance

Der 1,5 GHz schnelle Dual-Core-Prozessor von Qualcomm und die 2 GB RAM sorgen für eine flüssige Bedienung und einen flotten Start von Apps. Auch der Wechsel zwischen geöffneten Apps über den Multitasking-Screen erfolgt rasch. Das Öffnen von Websites dauert etwas länger, Zoomen und Scrollen funktioniert jedoch ohne Schnitzer. Im Test kam es stellenweise vor, dass Eingaben am Touchscreen erst mit leichter Verzögerung erkannt wurden.

Viele Benchmark-Tools sind für die Software-Plattform noch nicht verfügbar. Im Geekbench-Test kommt der Z10 auf Werte zwischen 1.440 und 1.951 (höhere Werte sind besser). Das iPhone 5 erreicht durchschnittlich Scores von über 1.660, LGs Nexus 4 kommt bei den meisten Testläufen auf einen Score von über 2.100. Im Sunspider Javascript-Test benötigt der Z10 durchschnittlich 1.800 ms. Das iPhone 5 kommt hier auf deutlich bessere Werte unter 1.000 ms.

Kamera

Die Kamera zeigt eine ambivalente Performance. Die App selbst ist gut gelungen. Im normalen Modus können sehr rasch Fotos gemacht werden, indem man auf das Display tippt. Im Burst-Modus schießt die Kamera eine flotte Salve an Aufnahmen. Zur Bildoptimierung kann zwischen Aktion, Whiteboard (zum Abfotografieren von Präsentationen), Nacht, Strand oder Schnee sowie "Automatisch" gewählt werden. Der Blitz lässt sich komplett deaktivieren, immer verwenden oder auf Automatik stellen. Mit dem neuen Time-Shift-Modus werden bei Gruppenaufnahmen mehrere Fotos geschossen, um danach für jede Personen die optimale Aufnahme zu wählen - ein Feature, das Nokia schon zuvor mit dem Smart Group Shot eingeführt hat.

Umfangreich sind die Bearbeitungsmöglichkeiten mit verschiedenen Filter-Effekten, Verbesserungen durch Weißabgleich oder zum Verändern der Helligkeit. Die Funktionen stehen in der Bilder-App zur Verfügung und können durch Öffnen der Fotos in der Kamera-Anwendung direkt aufgerufen werden.

Etwas gewöhnungsbedürftig ist das Setzen des Fokus. Dazu reicht es nicht auf das Display zu tippen - das löst sofort die Aufnahme aus. Stattdessen muss der von Haus aus mittig platzierte Fokusrahmen mit dem Finger auf die gewünschte Stelle gezogen werden. Dadurch dauert das Fokussieren etwas länger als bei anderen Smartphones. Ein praktisches Detail: Die Lautstärketaste kann als Kamerataste verwendet werden.

Die Qualität der Test-Fotos bleibt leider hinter den Erwartungen. Grobpixelige Strukturen und unscharfe Konturen machen die Blackberry-Kamera nur zum Schnappschussmodell. Ein Software-Update, das diese Probleme beheben sollte, bringt kaum merkliche Verbesserungen. Andere Smartphones liefern deutlich bessere Ergebnisse.

Sprachqualität und Lautsprecher

Die Sprachqualität des Z10 beim Telefonieren ist gut. Die Lautsprecher können jedoch die Tatsache, dass es sich eben um ein Smartphone ist, nicht verschleiern. Bei höherer Lautstärke klingt der Ton blechern und das Gehäuse fängt zu vibrieren an. Musik und Videos will man am Z10 definitiv mit den Kopfhörern wiedergeben.

Akkulaufzeit

Die Spitzenwerte bleiben auch bei der Laufzeit des 1.800mAh-Akkus aus. Schon nach etwa 1 Stunde war der Akku im Test auf 70 Prozent geleert. Dabei wurden mehrere Male Websites aufgerufen und durch Apps und Menü gescrollt - allerdings bei voller Bildschirmhelligkeit. WLAN und Bluetooth waren nicht aktiviert. Ein voller Tag ist bei intensiver Nutzung, wie es für ein Arbeitsgerät der Fall ist, kaum zu erreichen. Bereits am Abend muss der Z10 wieder an die Steckdose.

Mittlerweile hat Blackberry zwei Updates (auf Version 10.0.10.690) des OS veröffentlicht, die unter anderem eine bessere Akkulaufzeit bringen sollen. Im Test konnten danach nur minimale Verbesserungen festgestellt werden. Nach etwa drei Stunden mit geringer Nutzung bei eingeschaltetem Display und Abrufen von E-Mails im Hintergrund lag der Akkustand bei 70 Prozent. Nach weiteren sieben Stunden ohne aktive Nutzung hat sich das Gerät komplett ausgeschaltet.

Leider bleibt das System eine ausführlichere Analyse des Stromverbrauchs schuldig, wie es etwa unter Android zu finden ist. Eine Prozentanzeige des Akku-Status kann nur aus den Systeminfos abgelesen werden. Die Auswahl an Akku-Monitoring-Apps ist ebenfalls beschränkt: über den App-Shop Blackberry World konnten zum Testzeitpunkt nur vier Programme dazu gefunden werden. Ein Pluspunkt bleibt die Möglichkeit, den Akku zu tauschen. So kann man zumindest auf einen Ersatzakku zurückgreifen.

Blackberry 10

Auf dem Z10 läuft die neueste Version des Betriebssystems - Blackberry 10. Das OS findet einige Anleihen bei Android und iOS, weist insgesamt jedoch einen eigenständigen Charakter und Look-and-Feel auf. Das Konzept nennt das Unternehmen "Flow" - es teilt das Menü in die Bereiche Apps, Multitasking und Benachrichtigungen. Apps werden wie von bisherigen Plattform gewohnt auf seitlich durchscrollbaren Homescreens abgelegt und können durch längeres Antippen verschoben oder gelöscht werden. Offene Apps können durch eine Wischgeste vom unteren Rand minimiert werden. So gelangt man auch immer wieder zum Homescreen zurück.

Durch eine Wischgeste vom linken Rand gelangt man zu einer Übersicht offener Apps. Die Vorschaufenster fungieren gleichzeitig als Widgets und zeigen bei manchen Apps wechselne Inhalte an -  etwa bei der Bilder-App verschiedene Fotos oder beim Dateimanager den verfügbaren Speicher. Ein Hauch der Windows Phone Live Tiles weht hier durchs Blackberry-System. Leider haben gleichzeitig nur vier App-Thumbnails auf den Screen Platz, alle weiteren sind durch Scrollen erreichbar. Zudem kann die Widget-Funktion nicht aktiv gesteuert werden - entweder eine App bietet das Feature, oder nicht.

Gestensteuerung

Die Gestensteuerung ist für eingefleischte Android- und iOS-Anwender generell gewöhnungsbedürftig. Ein Einleitungsvideo beim ersten Starten des Z10 erklärt in wenigen Schritten übersichtlich wie das Z10 zu bedienen ist und nach kurzer Zeit hat man sich schnell an das System gewöhnt.

Ein Wischen vom linken Display-Rand öffnet eine Leiste mit Schnellzugriff auf den Hub, Benachrichtigungen, den Blackberry Messenger (BBM), SMS, Anrufe und die Mailbox. Zum Hub gelangt man auch durch eine Bewegung vom unteren Rand in einem Bogen nach rechts (wie erwähnt, sollte man sich durchaus das Tutorial zu Gemüte führen um diese Feinheiten zu erlernen). Welche Objekte im Hub landen lässt sich einstellen: E-Mails, Mitteilungen per BBM und SMS sowie Benachrichtigungen, etwa über neue Anrufe. Der Hub dient auch als Unified Inbox für mehrere Mail-Accounts.

Kontextmenüs in Apps sowie ein Schnellzugriff auf Einstellungen, WLAN, Bluetooth, Display-Drehsperre, Alarm und Stummschalter können durch ein Wischen vom oberen Displayrand aufgerufen werden. An dieser Stelle fühlt man sich an Android erinnert, das hier aber zusätzlich auch Benachrichtungen sammelt. 

Keyboard

Das Fehlen einer Hardware-Tastatur dürfte für Blackberry-Fans ein Wermutstropfen sein. Doch das virtuelle Keyboard ist sehr gut gelungen. Die einzelnen Tasten sind auch im Hochformat groß genug gestaltet, damit man selbst mit breiteren Fingern nicht versehentlich die danebenliegende Taste erwischt. Die Wortvorschläge sind sinnvoll und werden beim Tippen direkt über den Tasten eingeblendet.

Vorinstallierte Anwendungen

Auf dem Z10 sind zudem eine Reihe nützlicher Anwendungen vorinstalliert. Neben obligatorischen Apps wie Kontakten, Kalender, Browser, SMS, Blackberry World, Multimedia-Apps etc. sind unter anderem auch ein sehr übersichtlicher Dateimanager, natürlich der Blackberry-Messenger, die To-Do-Listen-Anwendung Remember, Games, Docs to Go und Print To Go vorhanden.

Mit Print To Go können Dateien kabellos vom Computer auf den Blackberry übertragen werden. Die dazugehörige Software ist unverständlicherweise nur für Windows verfügbar. Die allgemeine Synchronisierung mit der Desktop-Software funktioniert auch mit Macs, ist aber wiederum nicht für Linux möglich. Daneben sind Facebook, Twitter und LinkedIn sowie die Cloud-Speicher-Dienste Box und Dropbox (als Connect to Dropbox) integriert.

Mit der App Storymaker lassen sich mit wenigen Klicks Fotos und Videos zu kleinen Präsentationen zusammenstellen. Der Assistent führt Schrittweise druch Hintergrundmusik, Titel und künstlerische Effekte. Eine Spielerei, die es für andere Plattformen mit Drittanbieter-Apps ebenfalls gibt. Bei der Kartenanwendung und der Suchfunktion greift Blackberry auf Microsofts Bing zurück.

Browser

Der Browser bietet Tabs, privates Surfen, Popup-Blocker sowie einen schnellen Zugriff auf Verlauf und Lesezeichen. Im Lesemodus können Texte neutral mit schwarzer Schrift auf weißem Hintergrund angezeigt werden. Die Schriftgröße lässt sich über eigenen Buttons verändern. Der Blackberry-Browser unterstützt Flash, das in den Einstellungen ein- und ausgeschaltet werden kann. Surft man bei deaktiviertem Flash eine Seite mit entsprechenden Inhalte an, weist ein Banner darauf hin.

Mailbox

Der E-Mail-Client Mailbox unterstützt ab Blackberry 10 auch Microsofts Active Sync zur Synchronisierung von E-Mails, Kalender, Aufgaben, Notizen und Kontakten. Der Client mit wirkt aufgeräumt. Dateien können direkt aus der Anwendung angehängt werden, für den Text stehen Basis-Formatierungsmöglichkeiten zur Verfügung. Welche Ordner synchronisiert werden sollen, kann in den Einstellungen definiert werden - allerdings ist es etwas kompliziert dorthin zu gelangen.

Sprachsteuerung

An Apples Siri erinnert die Sprachsteuerung, die in Blackberry 10 integriert ist. Über die App können Anrufe getätigt, E-Mails, BBM-Messages und SMS verschickt, Termin und Notizen erstellt, Begriffe im Internet gesucht, das Gerät durchsucht und Apps geöffnet sowie Facebook- und Twitter-Updates veröffentlicht werden.

Großteils funktioniert das überraschend gut, etwa einen Begriff im Internet nachzuschlagen, den Browser zu öffnen oder Nachrichten an Personen im Adressbuch zu schicken. Auch sehr kurze Texte für Notizen erkennt die App einwandrei. Bei längeren Sätzen kommt die Sprachsteuerung aber heillos durcheinander und die Verarbeitung ist nicht gerade als flott zu bezeichnen. Wie Siri bleibt die Blackberry-Sprachsteuerung ein ausbaufähiges Gimmick. Flapsige Spaß-Antworten gibt es nicht.

Blackberry World

Weitere Apps können über die Blackberry World nachgeladen werden. Für Blackberry 10 sollen es derzeit rund 70.000 Apps sein - ein nicht gerade umfangreiches Angebot im Vergleich zu anderen - älteren - Plattformen. Die Qualität der Apps ist zudem bescheiden, viele populäre Anwendungen werden noch nicht unterstützt. Diese Tatsache kann zumindest etwas durch das Angebot vorinstallierter Apps kompensiert werden.

Voraussetzung zum Herunterladen von Apps, ebenso wie zur Nutzung des Blackberry Messengers und weiterer Funktionen ist die Blackberry ID. Im Test kam es mehrfach vor, dass der Server zum Abrufen der ID-Informationen kurze Zeit nicht reagierte.

Sicherheit

Blackberry 10 unterstützt verstärkt den Trend BYOD ("Bring your own device") mit einer Trennung von Profilen für die private und die geschäftliche Nutzung. Mit einer Wischgeste vom Mittelpunkt des App-Menüs nach unten kann man über zwei Buttons zwischen Arbeit und private Nutzung wechseln. Von Unternehmensseite ist dafür Blackberry Enterprise Server (BES) 10 Voraussetzung, Blackberry Balance muss vom Administrator aktiviert sein.

Getrennt werden Gerätedaten, Apps und Netzwerkzugang. So können für die Profile auch bestimmte Aktivitäten unterbunden werden, etwa das Kopieren von Geschäftsdaten in eine private Anwendung. Im Business-Profil können aus der Blackberry World auch eigene Apps heruntergeladen werden, die für die geschäftliche Nutzung zugelassen sind.

Weitere Sicherheitsfeatures sind die Verschlüsselung von Gerät und/oder Speicherkarte, ein optionales Passwort für den Zugriff auf das Smartphone, sowie die Funktion Blackberry Protect. Darüber kann der Standort des Blackberrys über den Browser im Fall des Verlusts ermittelt werden. Auch Jugendschutzeinstellungen hat Blackberry integriert, obwohl das Gerät wohl kaum Jugendliche ansprechen dürfte.

Fazit

Das Testurteil über das Z10 und Blackberry 10 fällt durchwachsen aus. Die Hardware reiht sich dank des guten Displays am oberen Ende von Mittelklasse-Smartphones ein. Die schlechte Akkulaufzeit dürfte aber gerade für Business-Nutzer zu einem echten Problem werden - ein Zusatzakku wird zum Muss. Blackberry 10 bedeutet für einen Nutzer, der Android oder iOS gewohnt ist, eine gewisse Umstellungsphase. Insgesamt ist es gut gelungen mit einer Reihe praktischer vorinstallierter Anwendungen guten Business-Diensten. Das Angebot im App Store reicht in Qualität und Quantität noch nicht an die Ökosysteme von Android und iOS heran.

Blackberry muss neben neuen Business-Nutzern auch private Neukunden finden, wenn es wieder Erfolg haben will. Für iPhone- und Android-Nutzer dürfte das Z10 kaum Anreize für einen Wechsel bieten. Vor allem, wenn Samsung kommende Galaxy-Modelle mit der neuen Knox-Lösung ausliefert, die ebenfalls die Trennung von Business- und privatem Profil für private Smartphones vorsieht. Blackberrys Gesamtpaket ist gut, aber nicht herausragend und keinesfalls besser als die aktuellen Highend-Modelle der Konkurrenz.

In Österreich wird das Z10 bei den Mobilfunkern vorerst nur bei A1 angeboten, der Verkauf soll in Kürze starten. Bei Online-Händlern wird das Gerät um etwa 600 Euro gelistet. (Birgit Riegler, derStandard.at, 7.3.2013)