Die Thermenbetriebe fürchten, dass ihnen "das Wasser abgegraben wird". Jetzt gibt es Unterstützung aus dem Gemeinderat.

Foto: Rogner Therme

Graz - In der Oststeiermark wurde zunehmend Stellung gegen ein von der Agrarfirma Frutura geplantes und mittels Geothermie beheiztes Glashaus-Großprojekt bezogen. Waren erst nur eine Bürgerinitiativen, die Rogner-Therme in Bad Blumau und die steirischen Grünen dagegen, so äußerte man zuletzt seitens aller Anlagen des Thermenlandes Bedenken: Im Dezember wurde aus Sorge um die Thermalwasserversorgung erstens Parteienstellung und zweitens eine unabhängige hydrologische Prüfung des Projekts gefordert.

Die Firma Frutura wolle zur Beheizung der Gemüsezuchtanlage mehr Thermalwasser fördern als alle Thermen miteinander, war eines der wichtigsten Argumente. Für den Dachverband "Thermenland Steiermark" steht laut eigenen Angaben einiges auf dem Spiel: Eine Thermenregion ohne Thermalwasser sei wie ein Skigebiet ohne Schnee.

Nun hat sich der Bad Blumauer Gemeinderat in einer Sitzung laut Aussendung "klar zu einer Fortsetzung des sanften Tourismus in der Region ausgesprochen". Demnach sei das Rogner Bad Blumau als Leitbetrieb in alle für die Regionalentwicklung wesentlichen Entscheidungen einzubinden. "Für uns ist die Glashausanlage damit vom Tisch, denn eine Zustimmung von uns wird es dazu nie geben", erklärte Hoteldirektorin Melanie Franke.

"Kein touristisches Vorhaben"

Unterstützung erhält sie von Karl Semmler, Gemeinderat und Sprecher der Bürgerplattform Pro Bad Blumau: "Die Betreiber des Glashausprojektes haben bisher immer wieder versucht, das Projekt als touristisches Vorhaben darzustellen, was definitiv nicht zutrifft. Mit dem Beschluss des Gemeinderates liegt nun eine seriöse Stellungnahme handelnder Personen vor."

Der Beschluss sieht neben der Absage an die Beeinträchtigung des Rogner Bades Blumau den Schutz des Thermalwassers in der Region vor. Wörtlich heißt es darin: "Die Gemeinde steht zu ihrem Leitbetrieb, dem Rogner Bad Blumau, und wird alles daransetzen, dass ein weiterer Betrieb nicht in Konkurrenz zur bestehenden Thermennutzung steht. Selbstverständlich wird die Gemeinde auch weiterhin an ihrer touristischen Entwicklung festhalten und eine Beeinträchtigung ihres Leitbetriebes in keiner Weise dulden." (red, derStandard.at, 29.1.2013)