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Tausende nahmen in Shirva Abschied von der Krankenschwester, die sich nach einem Scherzanruf das Leben nahm.

Foto: REUTERS/Danish Siddiqui

Neu-Delhi - Tausende Menschen haben in Indien Abschied von der Krankenschwester genommen, die sich nach einem Telefonscherz zur britischen Herzogin Kate das Leben genommen hatte. Allein in der Kirche ihres Heimatorts Shirva versammelten sich am Montag etwa 2.000 Gläubige. Prinz Williams Ehefrau Kate trat unterdessen erstmals seit ihrem Spitalaufenthalt und dem tragischen Tod der Frau wieder öffentlich auf.

Der von Gesang begleiteten Trauerfeier im südwestindischen Bundesstaat Karnataka wohnten der Ehemann und die beiden Kinder des Paares bei. Alle drei hatten bereits bei einem Gottesdienst in London am Wochenende bewegende Worte des Abschieds gefunden. "Wir sind am Ende unserer Kräfte, da ist eine unfüllbare Leere in unserem Leben", sagten die 14 und 16 Jahre alten Kinder in einer gemeinsamen Ansprache.

In Shirva wurde der mit Blumen übersäte Sarg der 46-Jährigen nach der Trauerfeier auf dem Friedhof der Kirche beigesetzt. Einige Einheimische sagten, sie identifizierten sich mit der Familie, da viele Menschen aus der Region nach Großbritannien oder die Golfstaaten gingen, um dort Geld zu verdienen. 

Selbstmord nach Scherzanruf

Die Krankenschwester hatte vor zwei Wochen in ihrem Spital in London den Scherzanruf eines australischen Radiosenders entgegengenommen. Die Moderatoren gaben sich als Königin Elizabeth II. und Prinz Charles aus und erkundigten sich nach dem Zustand von Prinz Williams Ehefrau Kate, die in dem Krankenhaus gerade wegen Schwangerschaftsbeschwerden behandelt wurde. Die Pflegerin stellte den Anruf zu einer Kollegin durch, die entgegen den Vorschriften Auskunft gab. Drei Tage später erhängte sie sich.

Am Sonntagabend trat Kate erstmals seit ihrem Klinikaufenthalt wieder öffentlich auf. Bei der Gala der britischen Sportler des Jahres überreichte die 30-Jährige mehrere Preise, hielt jedoch keine Ansprache. Kate zeichnete unter anderen den Olympia-Cheforganisator Sebastian Coe und den "Radhelden" Bradley Wiggins aus. Kate, Prinz William und dessen Bruder Harry waren im Sommer offizielle Botschafter der Olympischen Spiele in London. (APA, 17.12.2012)