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Der Gründer von kino.to muss sich seit Dienstag vor Gericht verantworten.

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Seit Dienstag steht in Leipzig der Chef und Gründer des Internet-Filmportals kino.to vor Gericht. Dem 39-Jährigen wird vorgeworfen, massenhaft gegen das Urheberrecht verstoßen zu haben, indem auf der Website widerrechtlich Filmstreams angeboten wurden. Laut Anklage soll Dirk B. damit 6,6 Millionen Euro verdient haben.

Einnahmen durch Werbung und Abos

Zum Prozessauftakt war zunächst nur die Anklage am Wort. Laut Generalstaatsanwaltschaft Dietmar Bluhm sollen die Einnahmen von kino.to vor allem aus Werbung mit Abofallen, Adware, Online-Glücksspiel und kostenpflichtigen Abos stammen, berichtet Golem. Dabei wird dem Angeklagten vorgeworfen, die Plattform ausschließlich zur persönlichen Bereicherung betrieben zu haben.

"Neues Massenmedium"

Bei kino.to handelte es sich laut Staatsanwalt um das "größte deutschsprachige Internetportal für illegale Kopien". Die Betreiber hätten damit ein neues Massenmedium "neben Fernsehen und Kino" geschaffen. Dabei habe das Team um kino.to nicht nur auf bereits im Internet verfügbare Filmstreams verlinkt, sondern Filme selbst über eigene Filehoster bereitgestellt. So soll Dirk B. auch Archiv.to betrieben haben, der in den Ergebnissen immer an den obersten Stellen gelistet worden sei.

Fünf Personen bereits verurteilt

Nach der Razzia gegen kino.to wurden laut Bericht auch die Konten des Angeklagten mit rund 2,5 Millionen Euro beschlagnahmt. Der gelernte Bodenleger war bereits 2004 wegen Urheberrechtsverletzung mit dem Portal Saugstube verurteilt worden. In der Causa kino.to wurden bereits fünf Personen zu Haft- und Bewährungsstrafen verurteilt. (red, derStandard.at 8.5.2012)