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Megaupload-Gründer Kim Schmitz

Foto: EPA

Mit der Razzia gegen den File-Hosting-Dienst Megaupload wurden auch sämtliche Nutzerdaten der User beschlagnahmt und befinden sich seither unter Verschluss. Die Anwälte von Megaupload befürchten nun laut TorrentFreak, dass die US-Regierung die Daten zerstören will. Damit würden entlastende Beweise zerstört, die für Megaupload im Verfahren wichtig seien.

"Regierung hat sich Rosinen herausgepickt"

Die Regierung habe alle für sie verwertbaren Informationen aus den User-Daten gezogen, schreibt Verteidiger Paul Brinkman in einem Brief an den für den Fall zuständige Richter. Man habe sich die "Rosinen herausgepickt" und nun dem Server-Hoster Carpathia mitgeteilt, dass er die 25 Millionen GB Daten auf den Servern löschen könne. Laut Bericht kostet der Betrieb der Server 9.000 US-Dollar täglich und Carpathia fordere eine Entscheidung. Carpathia habe mit Megaupload vereinbart, dass das Unternehmen die Server zurückkaufen kann. Doch die US-Regierung wolle Gründer Kim Schmitz nicht genügend aus seinem eingeforenen Vermögen herausgeben.

User drohen legale Daten zu verlieren

Mithilfe der Daten wollen die Megaupload-Anwälte beweisen, dass der Dienst von den Usern vorrangig für legale Zwecke eingesetzt worden sei. Den Betreibern wird vorgeworfen, Urheberrechtsverletzungen gefördert zu haben und Megaupload nur zu diesem Zweck betrieben zu haben. Doch nicht nur eventuelle Beweise würden mit einer Löschung der Daten zerstört. Auch die User würden ihre Fotos, Dokumente und anderen legal hochgeladenen Dateien verlieren. Ein US-Unternehmen hat daher bereits vor Gericht die Herausgabe seiner Daten gefordert (der WebStandard berichtete).

25 Petabyte Daten

Insgesamt wurden 1.100 Servern mit 25 Petabyte an Daten beschlagnahmt. Die mittlerweile auf Kaution freigelassenen Angeklagten, inklusive Schmitz, warten derzeit auf eine Entscheidung um ihre Auslieferung an die USA. Die nächste Anhörung ist für Freitag anberaumt. (red, derStandard.at, 10.4.2012)