Wien - Die Regierung plane offensichtlich ein weiteres
"massives Pensionskürzungs-Programm", kritisierte ÖGB-Vizepräsidentin
Renate Csörgits am Sonntag. Ministerin Maria Rauch-Kallat habe
nämlich in der Fernseh-"Pressestunde" als Ziel der Harmonisierung
genannt, dass Pensionisten mit 45 Beitragsjahren 80 Prozent ihres
durchschnittlichen Lebenseinkommens bekommen sollen. Damit drohe
vielen Frauen der endgültige Absturz in die Altersarmut, warnte
Csörgits in einer Aussendung.
"Die Tücke liegt im Detail", erklärte Csörgits: Der ÖGB fordert 45
Versicherungsjahre, um mit 65 Jahren 80 Prozent Pension zu beziehen.
Das bedeutet, dass darin auch Zeiten wie die Arbeitslosigkeit voll
berücksichtigt werden. Nach der Reform der Bundesregierung werden
diese Zeiten zwar als Versicherungs-, nicht aber als Beitragsjahre
gewertet.
Untragbare Härten
Was die bereits beschlossene Pensionsreform betrifft, fühlt sich
Csörgits durch Rauch-Kallats Aussage bestätigt, dass vom ersten
Entwurf "im Prinzip alles übrig geblieben" sei. Damit habe die
Ministerin "indirekt" selbst zugegeben, dass die Pensionsreform
untragbare Härten verursache. Die Entschärfungen seien nur ein
Tropfen auf den heißen Stein. (APA)