Kim Ki-duk trifft auf Kim Ki-duk: "Arirang" heißt das Selbstporträt des koreanischen Regisseurs.

Foto: Rapid Eye Movies

Ein Mann, der allein eine Holzhütte bewohnt, hält Zwiesprache mit sich selbst: Aus dem Monitor kommen harsche Ansagen, im Gegenschuss hebt der Betroffene davor zu Erklärungen an. Auch wenn das filmische Verdoppelungsverfahren ganz offensichtlich ist, so ist der Effekt dennoch eigentümlich berührend.

Vielleicht auch, weil das in dieser inszenierten Auseinandersetzung Gesagte so persönlich ist: Der südkoreanische Regisseur Kim Ki-duk (The Isle; Frühling, Sommer, Herbst, Winter ... und Frühling u .a.) hat sich 2008 nach einem traumatischen Erlebnis während des Drehs zu Dream aus der Welt zurückgezogen und zunächst einfach seinen Alltag mit einer digitalen Spiegelreflexkamera aufgezeichnet.

Allmählich ist so das bemerkenswerte, stellenweise verstörende, dokumentarische Selbstporträt Arirang entstanden: "Ich mache einen Film über mich", sagt Kim darin, "das könnte ein Dokumentarfilm werden, ein Drama oder eine Fantasie. Es ist nichts geplant, aber ich muss etwas filmen, um glücklich zu sein."

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Um ein raffiniertes Ablenkungsmanöver dreht sich der Thriller Ein riskanter Plan / Man on a Ledge von Asger Leth.

Außerdem starten: Alexander Paynes hawaiianische Tragikomödie The Descendants mit George Clooney, Michel Hazanvicius' Stummfilm-Hommage The Artist und Nicolas Winding Refns furioser Thriller Drive; der Zwillingsklamauk Jack und Jill mit Adam Sandler, die Enid-Blyton-Verfilmung Fünf Freunde und die Geschichtsdoku Heil Hitler - Die Russen kommen von Simon Wieland, in der sich österreichische Zeitzeugen an das Ende des Zweiten Weltkriegs erinnern. (irr / DER STANDARD, Printausgabe, 26.1.2012)