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Österreichs ältestes Kneipphaus - mit dubiosen Verhältnissen

Foto: APA/Fohringer

Linz - Nach dem Bekanntwerden von Vorwürfen gegen das Kurhaus der Barmherzigen Brüder in Schärding (unter anderem sollen Steuer hinterzogen und Mitarbeiter unter Mindestlohn bezahlt worden sein), hat jetzt die Staatsanwaltschaft Ried das Landeskriminalamt Oberösterreich mit Ermittlungen beauftragt. "Es gibt keine Anzeige, aber auf Grund der Medienberichte werden wir uns die Sache jetzt einmal genauer ansehen", kündigt Alois Ebner, Sprecher der Staatsanwaltschaft Ried, im STANDARD-Gespräch an.

Die Anschuldigungen gegen Österreichs ältestes Kneipphaus betreffen hauptsächlich drei Punkte. Die Leiterin der TCM-Abteilung soll widerrechtlich als Ärztin aufgetreten sein, indischen Masseuren soll auf Anordnung des Priors und Gesamtleiters statt eines Mindestlohns von 2000 Euro lediglich 900 Euro bezahlt worden sein. Der Rest sei einbehalten worden und soll weiters in eine "Schwarzgeld-Kasse" geflossen sein.

Eine "bis Sommer 2011 der in Wien ansässigen Unternehmensleitung nicht bekannte Nebenbuchhaltung" räumt mittlerweile auch Adolf Inzinger, Gesamtleiter der Barmherzigen Brüder Österreich, ein. Man sei jetzt um "rascheste" Aufklärung bemüht. Es gebe nun "Gespräche vor Ort in Schärding" und eine "umfassende Prüfung der Unterlagen". (Markus Rohrhofer/DER STANDARD-Printausgabe, 30.11.2011)

Anmerkung der Redaktion:

Die Staatsanwaltschaft hat im Frühjahr 2012 alle Ermittlungen gegen den Orden und das Kurhaus eingestellt.