Wien - Die Armutskonferenz hat am Mittwoch erneut dringend an die Bundesregierung appelliert, Altersarmut zu verhindern, statt sie zu produzieren. Der richtige Weg wäre die Einführung einer Grundpension wie in Dänemark oder Schweden. Die Obergrenze von zehn Prozent für Verluste bei den Pensionen sei für niedrige Pensionen zu hoch, argumentierte die Armutskonferenz in einer Aussendung.

Martin Schenk, Sozialexperte der Diakonie Österreich, warnt vor aktuellen "Fehlentwicklungen: Pensionskürzungen ohne Grundpension zu präsentieren und Gesundheitskosten für ärmerer PensionistInnen auf die jetzt schon überforderte Sozialhilfe abzuschieben".

"98.000 Pensionisten und Pensionistinnen leben in akuter Armut", zitiert die Armutskonferenz, deren Mitgliedsorganisationen im Jahr über 100.000 Hilfesuchende unterstützen, den aktuellen Sozialbericht des Sozialministeriums. "Von akuter Armut spricht man, wenn neben dem sehr geringen Einkommen große Probleme im Alltag auftreten: Substandardwohnung und Überbelag, Kreditrückstände und Vereinsamung, sich Heizen, Essen und Wohnen nicht mehr leisten zu können, nicht in der Lage zu sein, abgenützte Kleider zu ersetzen, ein erhöhtes Krankheitsrisiko aufzuweisen: Arme sind doppelt so oft krank wie Nicht-Arme", so Schenk. (APA)