Ein Ekel löst sich auf: Fabian Krüger in der surrealen Komödie "Ein Sommersandtraum".

Foto: Polyfilm

"Schöne Metapher!" - mit der Antwort des Psychiaters ist Benno (Fabian Krüger) nicht geholfen, falsch ist sie deshalb aber nicht. Denn das Leiden des jungen Mannes ist tatsächlich ein starkes Bild: Er verliert Sand. Zunächst sind es nur ein paar Körner, bald schon rieselt es aus ihm heraus. Wer so zerbröselt, geht irgendwann ganz verloren.

Die surreale-romantische Grundidee von Ein Sommersandtraum, einer Komödie des Schweizers Peter Luisi, ist fraglos originell. Wirkt diese wie aus einer historischen Moritat, ist der Rest der Geschichte ganz zeitgenössisches Lustspiel. Benno nämlich ist ein charakterschwacher Kerl, ein richtiges Ekel, das seine Kollegen mobbt und vor allem eine benachbarte Kellnerin (Irene Brügger) wie den allerletzten Dreck behandelt.

Im herausrieselnden Sand steckt natürlich eine verborgene Lektion für den Egomanen, die der Film konsequent nicht realistisch umsetzt. Allerdings können Luisis Regie, die nicht immer die richtige Tonlage trifft, manchmal arg übersteuert, und eine diffuse Kameraarbeit mit dem erzählerischen Einfallsreichtum nicht mithalten.

Weiters starten diese Woche das Animationsfilm-Sequel Cars 2 aus dem Hause Pixar  sowie die Verfilmung des Superhelden-Comics Green Lantern, in der ein fehlbarer Ryan Reynolds zum Wächter des Weltalls auserkoren wird. (kam / DER STANDARD, Printausgabe, 28.7.2011)