Der Wiener Gürtel als Fußgängerzone.

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Kapitalismus-Kritik in beschaulicher Größenordnung.

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Mit dem Traktor gegen das System.

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Die linken Gruppen sahen im Polizeiaufgebot eine "demokratiepolitische Katastrophe".

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Sperrzonen in der City.

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Demozug in die Hundezone.

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Wien - "Angreifen" lautete das Motto der Demonstranten. Um 15.00 Uhr trafen sie am Wiener Yppenplatz in Ottakring zusammen, um gegen das World Economic Forum (WEF) in der Hofburg zu protestieren. Bis zu 400 Menschen gingen laut Polizeiangaben am Dienstag in Wien auf die Straße. Der Anmelder einer der beiden Demo-Züge sprach gegenüber derStandard.at von 600 kapitalismus-kritischen Teilnehmern. Sie marschierten am Nachmittag mit Plakaten wie "Smash Capitalism" zunächst über den Wiener Gürtel.  Um halb sechs zogen sie weiter Richtung Innenstadt, der Gürtel konnte dann wieder befahren werden.

Am Dienstagabend fand der Auftakt der Regionalkonferenz des WEF zu Zentralasien und dem Kaukasus statt, zu der sich Konzernchefs und mehrere ausländische Staatsoberhäupter angekündigt hatten.

Die Polizei war mit einem Großaufgebot bei der Demonstration präsent - mehrere Dutzend Polizisten sicherten die Veranstaltung, rund 30 Einsatzfahrzeuge waren vor Ort. Aktivisten der Sozialistischen Jugend, der Kommunistischen Jugend sowie der SLP (Sozialistische Linkspartei) hielten Reden gegen die "kapitalistische Unterdrückung". Dass Österreich während des WEF-Gipfels die Grenzen abriegle und tausende Polizisten auf die Straße schicke, um eine protestfreie Zone zu schaffen, sei eine "demokratiepolitische Katastrophe".

Die Demonstranten hielten teilweise Transparente von KPÖ, Attac und SLP. Eine rege Teilnahme von Grünen oder Gewerkschaftern konnte an diesem Nachmittag hingegen nicht festgestellt werden.

Die südöstliche Hälfte des Heldenplatzes vom Äußeren bis zum Inneren Burgtor waren für Dienstagabend zur Sperrzone erklärt worden. Ab 20 Uhr herrschte außerdem ein Platzverbot für den Ballhausplatz, das auch einen Teil der Löwelstraße sowie den nordwestlichen Teil des Inneren Burghofs einschloss.

Die Demonstration verlief friedlich und ohne Zwischenfälle. (red, APA, derStandard.at, 8.6.2011)