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Martin Ehrenhauser: Erst von Hans-Peter Martin abgewandt, nun mit eigener Liste unterwegs.

Foto: dapd

Wien/Brüssel - Nach dem Bruch mit seinem ehemaligen Chef in Brüssel hat der frühere Büroleiter der "Liste Martin", Martin Ehrenhauser, die Gründung einer neuen politischen Gruppe angekündigt. "Wir brauchen eine neue Bewegung aus der Mitte der Gesellschaft", sagte Ehrenhauser zur Tageszeitung "Die Presse". Unterstützt wird er von etlichen ehemaligen Weggefährten Hans-Peter Martins.

Dazu gehört Robert Sabitzer, einst Nummer zwei auf der Liste Martin, der zugunsten von Ehrenhauser auf sein Mandat verzichtet hat, und der jetzt das "Bürgerbüro" Ehrenhausers leitet. Dieses soll politisch engagierten Bürgern eine Plattform bieten. Mit dabei ist auch Nicole Baumgartner, im Jahr 2009 die Nummer vier auf der Liste Martin.

H.-P. Martin politisch immer einsamer

Ehrenhauser hatte Martin bei der Staatsanwaltschaft wegen Verdachts auf "Schweren Betrug", "Untreue" und "Förderungsmissbrauch" angezeigt. Ehrenhauser wirft Martin vor, aus der Wahlkampfkosten-Rückerstattung "eine Million Euro Steuergeld abgezweigt" zu haben.

Der zumindest politisch immer einsamer werdende Martin wehrte sich mit in einer Aussendung: "Bereits ab dem 25. August 2010 wurden systematisch im EU-Parlament Daten aus meinem privaten EDV-System abgerufen unter illegaler Überwindung meines Sicherheitssystems, wie professionelle Datenauswertungen nun ergeben. Der Zugriff auf meine Daten innerhalb des Europäischen Parlaments erfolgte vor allem in Zeiten, in denen jeweils die Gruppe um Martin Ehrenhauser, nicht aber ich anwesend war." (APA)