Wien - Jugendliche wollen nicht zum Heer: Derzeit würden diesen Schritt, wie eine aktuelle Umfrage ergibt, nur 16 Prozent der 15- bis 25-Jährigen setzen. Ein freiwilliges Sozialjahr können sich 39 Prozent vorstellen. Auftraggeber der Spectra-Umfrage war das Institut für Freizeit- und Tourismusforschung, das am Mittwoch das Zwischenergebnis einer Studie präsentierte. Beim Thema Sozialjahr sind vor allem Frauen positiv eingestellt: 49 Prozent würden ein Sozialjahr, 14 Prozent den Wehrdienst leisten. Bei den Männern würden 17 Prozent einrücken (Sozialjahr: 29 Prozent).

Festgelegt hat sich am Mittwoch das BZÖ: Es will ein Berufsheer und den Nato-Beitritt. Für Parteichef Josef Bucher ist klar: "Wer Ja zum Berufsheer sagt, sagt Ja zu einem Militärbündnis. Wer Ja zu einem Militärbündnis sagt, sagt Ja zur Nato." Die Neutralität gebe es seit EU-Beitritt und Lissabon-Vertrag ohnehin nicht mehr.

Pröll erbost über angebliche Schließungen

Verärgert über die laufende Diskussion zeigte sich ÖVP-Chef Josef Pröll. "Ich bin etwas verärgert über das Chaos, das in dieser von der SPÖ getriebenen Debatte herrscht" , sagte er. Die Pläne zur Schließung von Heeresliegenschaften hatten für neue Aufregung gesorgt. Das, obwohl das Verteidigungsministerium "Schließungslisten" dementiert hat. (red, DER STANDARD-Printausgabe, 17.2.2011)