Gruppenbild mit Ministerin. Von links: Peter Webinger, Ilan Knapp, Hans Winkler, Gudrun Biffl, Thomas Oliva, Maria Fekter, Rainer Rößhuber, Heinz Fassmann, Kenan Güngör

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Wien - Innenministerin Maria Fekter (VP) hat am Mittwoch den schon vor längerem versprochenen Expertenrat vorgestellt, der ihr bei der Umsetzung des Nationalen Aktionsplans für Integration (NAP) mit Empfehlungen beistehen soll. Geleitet wird das Gremium vom Migrationsexperten Heinz Fassmann. Bei der Präsentation warnte er vor "politischem Aktionismus". Patentlösungen oder eine "Weltformel" gebe es bei der Integration nämlich nicht.

Das ehrenamtlich agierende Gremium arbeite ohne politische Vorgaben und könne seine Vorschläge auch dann publik machen, wenn sie selber diese nicht für gut befinde, betonte Fekter. Einmal mehr verteidigte sie den Umstand, dass die Integrationsagenden im Innenministerium angesiedelt sind.

"Endlich Taten statt Worte"

Im Expertenrat sitzen unter anderem die Sprachwissenschafterin Ruth Wodak, Migrationsforscherin Gudrun Biffl, Bevölkerungswissenschafter Rainer Münz und der Soziologe Kenan Güngör. Ursprünglich war auch der Jurist Georg Lienbacher dabei, nach seiner Angelobung als Verfassungsrichter schied er aber Anfang der Woche aus.

Außerhalb des Innenministeriums wird die Schaffung des Expertenrates noch mit Skepsis aufgenommen. Grünen-Integrationssprecherin Alev Korun meinte: "Die Liste der teilnehmenden Experten ist beeindruckend. Aber ich möchte in Sachen Integration endlich Taten statt schöner Worte erleben." (bri, simo, DER STANDARD Printausgabe, 13.1.2011)