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Im Konkurs: ÖVP-EU-Abgeordnete, Juristin Hella Ranner.

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Graz - Die steirische EU-Abgeordnete der ÖVP, Hella Ranner, ist mit einem betrieblichen Engagement in einem Insolvenzverfahren gelandet. Sie musste am Freitag Konkurs anmelden.

Laut Angaben der Kreditschutzverbände hat Ranner mit einer Beteiligungs- und Beratungsfirma Schiffbruch erlitten und in Summe 4,9 Millionen Euro an Verbindlichkeiten angehäuft. Samt Aktive ergibt dies eine Überschuldung von 3,5 Millionen Euro.

1989 hatte sich Ranner an der "Revita Beteiligungs- und Beratungsfirma" eingekauft. Unternehmensgegenstand: Erwerb von in Schwierigkeiten geraten Firmen. Nach einer Sanierung sollten die Unternehmen gewinnbringend verkauft werden. Das Geschäft ging nicht auf, und Ranner blieb auf Haftungen und Darlehen sitzen.

Mehr als ein Rückschlag

Es war nicht der einzige wirtschaftliche Fehlschlag. Die Wirtschaftanwältin Ranner hatte sich auch in der Linzer Großkanzlei SCWP (Saxinger Chalupsky & Partner Rechtsanwälte) engagiert. Sie sollte das Steiermark-Geschäft übernehmen. Dieses geriet aber aufgrund ihres Engagements im EU-Parlament ins Stocken. Es kam zu einer nicht friktionsfreien Trennung. Ernst Chalupsky, Sprecher von SCWP: "Wir haben uns von Hella Ranner zunächst im Einvernehmen getrennt. Diese Trennung war in der Folge nicht friktionsfrei. Die weitere Auseinandersetzung mit Frau Dr. Ranner führen wir auf dem Rechtsweg und bitten um Verständnis, dass wir uns daher zu Details an der Öffentlichkeit nicht äußern."

Ranner war kurzfristig auch als Präsidentin der Grazer Messe tätig. Ende 2010 hat sie auch ihre Anwaltschaft zurückgelegt. (mue/DER STANDARD-Printausgabe, 8./9.1.2011)