Sascha Petersmann (39) ist bei ProLogis Vice President für Österreich, Süddeutschland und die Schweiz

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Standard: Was macht die Attraktivität des Standorts Himberg aus?

Petersmann: Die Nähe zu Wien und die gute Verkehrsanbindung ermöglicht unseren Kunden die optimale Versorgung der Hauptstadt samt Umland. Auch in anderer Hinsicht ist der Standort Himberg gut gewählt: Viele internationale Konzerne führen ihre Osteuropa-Zentralen von Wien aus.

Standard: In unmittelbarer Nähe - es sind gut 20 Kilometer - entsteht 2011 der Airpark Vienna. Macht Ihnen die Konkurrenz Sorgen?

Petersmann: Mit unseren Mietpreisen von unter fünf Euro pro Quadratmeter sind wir absolut mitbewerbsfähig. Wir haben den Vorteil, dass sich der ProLogis-Park bereits in Bau befindet. Das Projekt ist greifbar. Wer sich dafür interessiert, dem kann sein Bauteil innerhalb von fünf Monaten übergeben werden. Neben der Lage ist wichtig, einen Konsens zwischen den Mietkonditionen und den erreichbaren Marktkonditionen beziehungsweise regional verträglichen Mieten zu erreichen.

Standard: ProLogis nimmt von spekulativen Projekten Abstand. Das heißt, Sie bauen nur, was sicher vermietet wird?

Petersmann: Ja. Unsere Firmenphilosophie lautet, dem Kunden die bestmögliche Basis für seine Anforderungen zu geben. Natürlich kann man eine Halle errichten und daran arbeiten, diese möglichst zeitnah voll vermietet zu haben. Aus Sicht des Investors birgt das aber ein uneinschätzbares Risiko. Die andere Strategie lautet eben, sich mit dem Kunden zusammenzusetzen, seine Anforderungen zu ermitteln und ihm dann eine Halle zur Verfügung zu stellen, die seine Belange voll und ganz unterstützt.

Standard: Sie haben die ersten 10.000 Quadratmeter gebaut, weitere 60.000 wären möglich. Wann soll das Gesamtprojekt fertig und vermietet sein?

Petersmann: Wir wollen bis Ende 2011 die entsprechenden Mietverträge unter Dach und Fach haben. Klar ist, dass wir den Markt und die Entscheidungsfreudigkeit der Unternehmen nur bedingt beeinflussen können.

Standard: Wurde auch die Möglichkeit einer Schienenanbindung beim Logistikpark Himberg durchgespielt?

Petersmann: Im Sinn der Nachhaltigkeit kommt der Bahn eine große Rolle zu, aber man muss immer die Kosten und die Effizienz berücksichtigen. Wenn ein Kunde sich dafür interessiert, ist das diskussionswürdig, und wir setzen uns mit den Behörden zusammen. Bei einer Gleisanlage muss jedoch überlegt sein, dass sich der Kunde damit lange an ein Lagerobjekt bindet, wenn sich die hierfür notwendige Investition rentieren soll. (Bernhard Madlener, DER STANDARD Printausgabe 25./26.9.2010)