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Zwei Austrianer, die wesentlichen Anteil am bevorstehenden Meistertitel haben: Vladimir Janocko und Thomas Flögel, auch Torschützen beim 2:0 gegen den SV Ried.

Foto: APA/Artinger

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Eric Akoto - im Dauerduell mit Rieds Sidibe.

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Wien – Die Wiener Austria kann bereits den Sekt einkühlen. Nach dem souveränen 2:0-Heimerfolg in der 29. Runde der T-Mobile Bundesliga am Mittwoch gegen SV Ried stehen die Favoritner unmittelbar vor dem 22. österreichischen Meistertitel, der bereits in einer Woche Realität werden könnte. Sollten nämlich die "Veilchen" in der 30. Runde am Dienstag auswärts gegen Sturm Graz gewinnen und am Mittwoch die Verfolger GAK (auswärts gegen Rapid) und SV Pasching (auswärts gegen SW Bregenz) verlieren, wäre die Meisterschaft bereits sechs Runden vor dem Ende entschieden.

Spannender Kampf um die Plätze

Ganz oben in der Tabelle ist die Spannung also bereits längst draußen, dafür geht es im Kampf um die Europacup-Plätze ordentlich rund. Salzburg steht nach dem sechsten Pflichtspiel-Erfolg in Serie (4:1 gegen Bregenz) plötzlich im Rennen um das internationale Geschäft. Aus dem Trio GAK (nur 1:1 zu Hause gegen die Admira), Pasching (3:0 gegen Rekordmeister Rapid) und Sturm Graz (1:3 in Kärnten) wurde also auf Grund des Erfolgsruns der Söndergaard-Truppe ein Quartett, das lediglich durch fünf Zähler getrennt ist.

Noch keine Meisterfeier

Der Titel ist zwar nur noch Formsache, das Wort "Meisterfeier" will man bei der Austria aber in der Öffentlichkeit noch nicht in den Mund nehmen. "Da sind wir ein wenig abergläubisch", meinte Manager Markus Kraetschmer, der aber im Hintergrund mit seinem Team natürlich schon eifrig vorbereitet. Die große Party wird es erst nach dem abschließenden Match am 29. Mai gegen Bregenz geben. "Denn bis dahin haben wir eine sportliche Verpflichtung", meinte Kraetschmer.

Die beste Austria des Jahres

Noch dreht sich also alles um den Ball und nicht um den Sekt. Am Mittwoch sahen die Fans im Wiener Horr-Stadion auf jeden Fall die stärkste Austria seit langem. "Unser bestes Spiel des Jahres", brachte es Star-Trainer Christoph Daum auf den Punkt. Rundum glücklich präsentierte sich auch die violette Arbeitsbiene Thomas Flögel über Tor Nummer eins seit der Rückkehr nach Österreich. "Diesen Treffer habe ich mir lange herbeigesehnt. An mein letztes Tor hier in Österreich kann ich mich gar nicht mehr erinnern", so der 31-Jährige, der zuletzt am 25. Mai 1997 gegen den FC Tirol in ein Bundesliga-Tor getroffen hatte.

Zeit der violetten Youngsters?

Auch Ried-Coach Gerhard Schweitzer zog vor der Daum-Truppe den Hut. "Alle Bälle sind postwendend wieder zurück gekommen", beschrieb Schweitzer das druckvolle Austria-Spiel. Da die Würfel im Meisterkampf beinahe definitiv gefallen sind, könnte auch die Zeit für die rot-weiß-roten Austria-Younsters gekommen sein. "Diese Spieler muss man an der Hand nehmen und langsam an das hohe Niveau heranführen", beschrieb es Daum, der am Mittwoch u.a. Kahraman, Pircher, Parapatits und Linz aufs Spielfeld schickte.

Salzburg im Rausch

Die Violetten aus Salzburg sind ebenfalls nicht zu stoppen und haben sich vom Abstiegs- zum Europacup-Aspiranten gemausert. Aussprechen will man es zwar nicht, "Doppelpack" Pfeifenberger deutete es aber an: "Wir geben uns nicht mit dem zufrieden, was wir bisher erreicht haben. Wir blicken nach oben und haben ein Ziel vor Augen. Momentan haben wir die ideale Mischung zwischen alt und jung." Der überragende Kirchler drückte hingegen ein wenig auf die Bremse: "Jetzt auf einmal sollen wir die beste Mannschaft Österreichs sein? Das passt nicht zusammen."

Pasching beendet Serie

Pasching hat seine Negativ-Serie (drei Niederlagen in Folge, 309 Minuten oder ein Monat ohne Tor) eindrucksvoll beendet und punktmäßig zum GAK aufgeschlossen, Erfolgscoach Georg Zellhofer will und will aber einfach nicht über den Europacup sprechen. "Ich kann die Diskussionen um die Champions-League-Qualifikation einfach nicht mehr hören", erklärte der 42-Jährige sogar und erzählt viel lieber über die Tugenden seiner Truppe: "Leidenschaft und Einsatz haben gestimmt, dazu haben wir auch spielerische Klasse gezeigt."

Rückschlag für Sturm

Sturm erlitt im Kampf um Platz zwei einen herben Rückschlag und wurde wieder einmal Opfer des Kärntner Torjägers Maric. "Gegen Sturm geht's für mich immer extra zur Sache", freute sich der der Kroate über die Treffer fünf und sechs im vergangenen Jahr gegen die "Blackies." Nur unwesentlich besser als Sturm ging es dem Stadtrivalen GAK, der durch das 1:1 gegen Favoritenschreck Admira zum ersten Mal im Frühjahr ein Heimspiel ohne drei Zähler beendete.

Stolzer Michi Hatz

Admira-Kapitän Hatz war auch mächtig stolz auf seine Truppe. "Wir haben gekämpft wie die Löwen", meinte der Abwehr-Routinier, der nun mit den Südstädtern drei Zähler Vorsprung auf Schlusslicht Bregenz aufweist. Am Bodensee schloss man hingegen eine Horror-Woche mit zwei Niederlagen und den Haudurchsuchungen auf Grund der angeblichen Steuerhinterziehung ab. "Es ist schwierig, sich gleich wieder auf Fußball zu konzentrieren", gab Torjäger Lawaree, überlegener Leader der Torschützenliste, zu.(APA)