Wien - Die Wiener Austria steht kurz vor dem ersten Championat seit zehn Jahren, im besten Fall können die Violetten schon am kommenden Mittwoch als neuer österreichischer Fußball-Meister und Nachfolger des FC Tirol feststehen. Seit Wiedereinführung der Zehnerliga in der Saison 1993/94 war nur Sturm Graz ein "schnellerer" Meister als die Millionen-Truppe aus Favoriten.

Am 13. April 1998 fixierten Vastic, Reinmayr, Haas und Co am Ostermontag mit einem 5:0-Kantersieg gegen die Wiener Austria den ersten Titel der Vereinsgeschichte. Ivan Osim stellte mit seinem Erfolgsteam einen Rekord auf, den auch Schachner-Nachfolger Christoph Daum nicht knacken konnte: Sieben Runden vor Schluss wiesen die Grazer Schwarz-weißen 22 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger auf. Frank Stronach kann sich frühestens am Mittwoch nach Ostern darüber freuen, dass sich die Magna-Millionen endlich zumindest einmal national ausgewirkt haben.(APA)

Statistik über die Zehnerliga-Meister seit der Saison 1993/94:

1993/94: Salzburg holt mit 51 Punkten (Zweipunkte-Regel) den ersten Titel der Klubgeschichte. Die Entscheidung fällt in der 35. Runde, als ein torloses Remis in Hütteldorf gegen Rapid zur Meisterschaft genügt. Die Mozartstädter landen nach 36 Runden zwei Zähler vor der Wiener Austria.

1994/95: Salzburg verteidigt den Titel erfolgreich. Zwar kommen die Violetten aus der Festspielstadt punktegleich (47 Zähler) mit Sturm ins "Ziel", praktisch waren Konrad, Weber, Pfeifenberger und Co schon eine Runde vor Schluss erneut Meister. Ein 2:0-Heimerfolg im ausverkauften Lehener Stadion gegen Vorwärts Steyr bedeutete zwei Punkte (noch immer wurde mit der Zweipunkte-Regel gespielt) und die um zehn Treffer bessere Tordifferenz als die Grazer. Eine Niederlage in der 36. Runde in Innsbruck spielte keine Rolle mehr.

1995/96: Rapid holt sich im "Finale" in der letzten Runde durch einen 2:0-Sieg im ausverkauften Ernst Happel-Stadion gegen Sturm zum ersten Mal nach acht Jahren und zum insgesamt 30. Mal den Titel eines österreichischen Fußball-Meisters. Der Rekordmeister beendet die Punktejagd (erstmals Dreipunkte-Regel) mit 73 Zählern, die Grazer folgen mit 67.

1996/97: Salzburg holt sich zum dritten und bisher letzten Mal den Titel als österreichischer Fußball-Meister. Trotz einer 1:3-Niederlage bei der Wiener Austria eine Runde vor Schluss ist die Elf von Trainer Heribert Weber Champion, da Titelverteidiger Rapid in Graz gegen Sturm mit 0:3 verliert.

1997/98: Sturm ist erstmals Österreichischer Fußball-Meister. Sieben Runden vor Schluss genügt bei 22 Punkten Vorsprung ein 5:0-Schützenfest gegen die Austria zum Titel, da der GAK beim LASK mit 0:1 verliert.

1998/99: Graz bleibt ein weiteres Jahr Fußball-Hauptstadt. Titelverteidiger Sturm fixiert in der letzten Runde mit einem 3:0-Sieg gegen den FC Tirol die zweite Meisterschaft. Konkurrent Rapid hätte Tiroler Schützenhilfe benötigt, bleibt aber mit dem 0:0 in Salzburg erneut nur Vize-Champion.

1999/2000: Der FC Tirol sichert sich in der 36. Runde mit einem 2:1-Heimsieg gegen die Austria den achten Meistertitel und den ersten seit 1990. Titelverteidiger Sturm (1:1 in Ried) wird damit entthront.

2000/01: Die Tiroler verteidigen den Titel durch einen 2:0-Sieg in der vorletzten Runde gegen Sturm. In der Abschluss-Tabelle landet die Elf von Kurt Jara mit 68 Punkten acht Zähler vor Rekordmeister Rapid.

2001/02: FC Tirol die Dritte. Am 20. April 2002 ist in der 32. Runde mit einem 1:0-Sieg im Ernst Happel-Stadion gegen Rapid der Titel-Hattrick perfekt. Die Innsbrucker landen nach 36 Runden mit 75 Zählern zehn Punkte vor Sturm Graz.