Linz - Mit dem "längsten Protestsong der Welt" will die Katholische Jugend Oberösterreich die Kirchenführung aufrütteln: "Hallo Rom!" ist einerseits als Ventil gegen Kirchenfrust, andererseits auch als "Botschaft der Basis" gedacht, die man an den Vatikan schicken will. Die Katholische Jugend informierte am Pfingstmontag in einer Presseaussendung über das Projekt.

"Hallo Rom, wir wollen etwas wagen, auch wenn's eure heil'ge Ruhe stört. Hallo Rom, wir wollen nur mal sagen, in unsrer Kirche läuft etwas verkehrt", lauten die ersten Zeilen. Jeder sei eingeladen, im Internet seine Sorgen, Kritik und Wünsche in Worte zu fassen und daraus eine weitere Strophe zu machen, so die Initiatoren.

"Höchste Zeit für konstruktive Kritik"

Etliche Protest-Songwriter sind dieser Aufforderung bereits nachgekommen. So findet man etwa Texte wie "Das ist die Initiative gegen all das Erzkonservative. Warum haben Frauen nichts zu sagen?" oder "Hallo Rom! Du darfst uns nicht verbieten, wen wir lieben dürfen und wen nicht!" Gefordert werden mehr Öffnung, Mitbestimmung oder "dass die Messen wieder cooler werden". Auch die Frage, welche Rolle Laien spielen sollten, brennt offenbar unter den Nägeln: "Hallo Rom, schütz deine Priester vorm Burnout, die Laien wollen helfen!"

"Wir sind gern Teil dieser Kirche, aber wir sagen nicht zu allem 'Ja und Amen'", so Landesvorsitzende Stefanie Poxrucker. Daher sei bereits im April beim Diözesanplenum der Katholischen Jugend Oberösterreich die Idee zu dem Protestsong geboren worden. Zu Pfingsten wurde die Aktion gestartet. Es gehe nicht um Beschimpfungen oder Schlechtmacherei, betonte Stephan Bazalka, Vorsitzender der Katholischen Jugend Österreich. "Es ist aber höchste Zeit, in der Kirche Raum zu geben für konstruktive Kritik und den Mut, zu sagen, was ist." Wer sich berufen fühlt, kann unter http://www.hallo-rom.at zur Verlängerung des Liedes beitragen.(APA)