In Österreich gibt es rund 100.000 Menschen, die nicht krankenversichert sind.

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Auch in Österreich gibt es rund 100.000 Menschen, die nicht krankenversichert sind. Das österreichische System sei zwar besser, als jenes, das in den USA nun reformiert wurde, trotzdem müsse man Lücken schließen, sagte Martin Schenk von der Armutskonferenz am Dienstag zum Ö1-Abendjournal.

Besonders gefährdet seien jung Menschen, die nicht ordentlich angestellt seien oder im Beruf noch nicht Fuß fassen konnten und sich deshalb von einem Job zum anderen hanteln. Auch Menschen mit psychischen Krisen oder Frauen nach der Scheidung, wenn sie bei ihrem Mann mitversichert waren, hätten oft keine Versicherung, so Schenk.

Jeder zweite Anspruchberechtigte, so der Experte, beantragt keine Sozialhilfe. Die Gründe seien "Scham, Schikanen am Sozialamt und Angst vor Armutsverfestigung". Wer aber mittellos ist und ohne Sozialhilfe lebt, lebt auch ohne Krankenversicherung.

Die Armutskonferenz fordert deshalb, die Lücken im System auszuforschen um sie schließen zu können. Es liege "ein Mix aus strukturellen Lücken, sozialen Benachteiligungen, fehlenden persönlichen Ressourcen und mangelnder Information" vor. (red, derStandard, 24.3.2010)